Die Oper „Der Freischütz'
Inhaltsangabe: Der Freischütz
ERSTER AKT
Der junge Jäger Max liebt Agathe und soll Nachfolger von Kuno, dem Oberförster und Agathes Vater, werden. Allerdings ist ein Schießwettbewerb, eine Prüfung der Schießkunst, vorgeschrieben, welcher am folgenden Tag stattfinden soll.
Bei einem Schießen unterliegt Max dem jungen Bauern Kilian, welcher zum "Schützenkönig" gekürt wird. ("Victoria! der Meister soll leben" / "Schau der Herr…")
Da Max seit Tagen vom Pech verfolgt wird, gerät er leicht in den Einfluss von Kaspar, der Max überzeugt, sieben magische Kugeln zu gießen, um diese im Wettbewerb zu nutzen. Kaspar, dessen Seele am Morgen darauf dem Teufel verfällt, erhofft sich durch Max's Platzierung drei weitere Gnadenjahre. (Trio: "O diese Sonne".)
Allein gelassen, versinkt Max in tiefe Melancholie bei dem Gedanken, Agathe durch das Scheitern beim Schießwettbewerb zu verlieren. (Arie: "Durch die Wälder".) Kaspar versucht ihn mit seltsamen Beschwörungen zu ermutigen. (Lied: "Hier im ird'schen Jammerthal".)
Er gibt Max seine mit einer Zauberkugel geladene Waffe, und zu seinem eigenen Erstaunen tötet Max einen in großer Höhe kreisenden Adler. Er beschließt, mit Kaspar um Mitternacht in die furchterregende Wolfsschlucht zu gehen, um die magischen Kugeln zu gießen, welche alles töten werden, was der Schütze will, um den Preis zu erlangen. Kaspar, allein gelassen, triumphiert. (Arie: "Schweig! damit dich Niemand warrant").
ZWEITER AKT
Szene 1: Agathes Kammer
Agathe ist von traurigen Vorahnungen erfüllt. Sie singt von ihrer Begegnung mit einem Einsiedler im Wald, der ihr erzählte, dass sie in einer Gefahr, die sie bedrohte, durch ihren Brautkranz geschützt würde. In dem Moment, als Max die magische Kugel abfeuert, fällt das Bild von Agathes Ahne, das an der Wand hing, zu Boden und verletzt sie leicht. Agathes Cousine und Begleiterin Ännchen ersetzt es. (Duett: "Schelm, halt fest!"). Agathe ist noch mehr verstört, aber Ännchen versucht, sie mit Witzeleien aufzumuntern. (Arietta: "Kommt ein schlanker Bursch gegangen").
Agathe, allein gelassen, erwartet Max mit der Nachricht seines Erfolgs, die sie als ein günstiges Omen interpretiert. (Rezitativ und Arie: "Wie nahte mir der Schlummer … Leise, leise).
Max kommt an; er gesteht, nicht der Sieger gewesen zu sein, aber erklärt, dass er ein Reh getötet hat, welches er an diesem Abend aus der Wolfsschlucht bringen wird. Ungeachtet der Gebete von Agathe und Ännchen geht Max fort. (Trio: "Wie? Was? Entsetzen!").
Szene 2: Die Wolfsschlucht bei Nacht
Kaspar ruft Zamiel, den schwarzen Förster, um Hilfe und bereitet das Gießen der magischen Kugeln vor. Max kommt an und wird von dem Geist seiner Mutter gewarnt, das Vorhaben aufzugeben. Zamiel beschwört die Gestalt von Agathe herauf, die sie als in Verzweiflung ertrinkend darstellt, da Max keinen Erfolg hatte, woraufhin er in die Schlucht stürzt und mit dämonischem Lärm das Gießen der Kugeln beginnt.
DRITTER AKT
Szene 1: Agathes Kammer
Agathe betet. (Arie: "Und ob die Wolke sie verhülle"). Ihre Zweifel sind zurückgekehrt, aufgrund eines Traums von unheilvollen Vorzeichen, aber Ännchen muntert sie wieder mit Gelächter und Gesang auf. (Romanze und Arie, später von Weber hinzugefügt: "Einst träumte meiner sel'gen Base"). Die Brautjungfern kommen mit dem Brautkranz an. (Lied: "Wir winden dir den Jungfern-Kranz"). Als Ännchen jedoch die Schachtel öffnet, findet sie darin einen Trauerkranz, was Agathes Befürchtungen noch weiter verstärkt. Sie wird durch die Erinnerung an das Versprechen des Einsiedlers, dass sie durch ihren Brautkranz geschützt werden soll, etwas getröstet.
Szene 2: Das Treffen der Schützen
Nachdem Max die sieben Kugeln unter sich aufgeteilt hat, hat er vier verwendet und Kaspar drei. Max verlangt von Kaspar, dass er ihm seine letzte Kugel gibt, um diese beim finalen Schießwettbewerb einzusetzen, aber Kaspar weigert sich. Als Max geht, schießt Kaspar auf einen Fuchs und macht somit Max' Kugel zur siebten und vom Bösen kontrollierten Kugel.
Szene 3: Der Preisschuss
Herzog Ottokar erwartet Max in seinem Zelt. (Chor der Förster: "Was gleicht wohl auf Erden"). Max soll nun eine Taube erschießen. Als er zielt, erscheint Zamiel, der schwarze Jäger, um die Kugel zu lenken, und veranlasst Max, auf Agathe zu schießen, die scheinbar verwundet wird. (Finale: "Schaut, o schaut"). Agathe fällt, aber ihr Brautkranz hat die Kugel abgelenkt, die Kaspar traf. Agathe erwacht aus ihrer Ohnmacht. Kaspar, der einen heiligen Einsiedler an ihrer Seite sieht, erkennt, dass er versagt hat. Zamiel ergreift ihn anstelle von Max, woraufhin Kaspar mit einem Fluch auf den Lippen stirbt. Herzog Ottokar befiehlt, die Leiche in die Wolfsschlucht zu werfen, fordert dann eine Erklärung von Max und empfängt diese. Trotz Bitten von Kuno, Agathe, Bauern und Jägern spricht der erzürnte Herzog das Urteil der Verbannung aus. Bevor dies jedoch durchgeführt werden kann, tritt der Einsiedler in ihre Mitte. Der Herzog erkennt den heiligen Mann an und bittet um seinen Rat. Der Einsiedler erklärt, dass die kombinierten Auswirkungen der Liebe zu Agathe und der Angst, sie zu verlieren, falls er bei dem Schießversuch scheitern sollte, Max dazu veranlasst haben, von einem Leben abzuweichen, das früher ohne Tadel war. Der Einsiedler fährt fort, den Probeschuss zu verurteilen, schlägt eine Bewährungszeit von einem Jahr als Strafe vor und fragt, wer unter den Anwesenden in sein eigenes Herz geschaut hat und bereit wäre, den ersten Stein zu werfen. Wenn Max ein tadelloses Leben führt, wird er Vergebung erlangen und Agathe heiraten dürfen. Der Herzog lobt den Einsiedler für seine Weisheit und sagt, dass eine höhere Macht durch ihn spricht. Der Herzog beendet seine Verlautbarung mit den Worten, dass er selbst die Hand von Agathe in die von Max legen wird, wenn die Bewährungszeit vorbei ist. Die Oper endet mit dem Ensemble, das Gebete des Dankes singt.