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Leipzig - Sachsens Metropole

Leipzig - Die heimliche Hauptstadt des Freistaats Sachsen.
Vom Brachland zur Kultur- und Messestadt

"Ä Dach, an dämde nich wenichsdens eemal gegriend hasd, gannsde vrgessn". So halten es die Sachsen. Sie sind sicher gespannt, was es mit dieser Sprach- und Buchstabensammlung auf sich hat. Die hochdeutsche Übersetzung lautet:

"Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag".

Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Aber bitte denken Sie nicht, dass wir uns über die Eigenheiten der sächsischen Sprache amüsieren. Weit gefehlt! Die Situation ist eine ganz andere. Es ist die Herzlichkeit der Menschen, die uns nicht nur in Leipzig, sondern in ganz Sachsen entgegengebracht wird. Tatsächlich. Und sie ist authentisch. Dabei ist es völlig irrelevant, wie der "Touri" - der Besucher Leipzigs, in die Stadt kommt. Ob als Messegast, als Kunde der Deutschen Bahn, als Fluggast, als Individualreisender mit eigenem Wagen, als Fahrradfahrer oder Fußgänger; das herzliche Willkommen zieht sich wie ein roter Faden durch die Stadt und das Land und macht einen Aufenthalt in dieser kulturhistorisch bedeutsamen Stadt Deutschlands und Europas zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Überkommene wahren, Neues integrieren und offen sein für die Zukunft. So lässt sich am besten das Lebensgefühl der Leipziger zusammenfassen.

Die Tradition

Die Geschichte nimmt in Leipzig, mehr als in fast jeder anderen deutschen Stadt, einen zentralen Platz ein, der das Bild der Stadt, ihre Entwicklung und ihr Schicksal bis heute prägt. Mitte des 12. Jahrhunderts erhielt Leipzig das Stadtrecht und entwickelte sich von einem Marktflecken inmitten sumpfiger Wiesen zu einem florierenden Handelszentrum. Schon im 13. Jahrhundert fanden regelmäßig Mustermessen statt, die den Ruf der Stadt weit über den deutschsprachigen Raum hinaus in die damals bekannte Welt trugen. Dutzende Messehöfe entstanden im Inneren des Stadtkerns, um die bis zu 14.000 mit Waren und Mustern voll beladenen Pferdefuhrwerke abfertigen zu können. Einer dieser Messehöfe, der Barthelshof, ist bis heute nahezu original erhalten. Leipzigs Geschichte war in den folgenden Jahrhunderten wechselvollen und schicksalhaften Entwicklungen unterworfen. Zum ersten Mal schrieb sich Leipzig 1813 in die Geschichtsbücher ein. Der Aufruf des Königs von Preußen "An mein Volk" leitete die Befreiung Deutschlands und Europas von der napoleonischen Herrschaft ein. Unter Führung der Marschälle Blücher und Schwarzenberg trafen die vereinten Armeen Preußens, Russlands und Österreichs in der Leipziger Tieflandsbucht auf die Grande Armée des Korsen. Vom 14.10. bis 19.10.1813 wogten die Kämpfe - dann war der Sieg errungen, Napoleons Armee vernichtet und Deutschland befreit. Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erinnert eindrucksvoll an den Freiheitskampf der Nationen. Die Neuordnung Europas bescherte den befreiten Ländern einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, der, gottlob, durch zwei Weltkriege nur behindert, aber nicht beendet wurde. Der Zweite Weltkrieg teilte Deutschland. Die Folgen sind hinlänglich bekannt. Militärische Blöcke standen sich bis an die Zähne bewaffnet an der deutsch-deutschen Grenze gegenüber. Während die Westdeutschen ihren Wohlstand genossen, ging es mit der DDR-Wirtschaft in rasanter Fahrt bergab.

"Wir sind das Volk"

In Leipzig formierte sich schon Anfang der Achtzigerjahre der friedliche Widerstand der Bevölkerung in Friedensgebeten, der im November 1989 in einer beispiellosen friedlichen Revolution Raum und Luft fand, um das ungeliebte DDR-Regime zu stürzen. In diesem Jahr schrieb sich Leipzig zum zweiten Mal in das Buch der Deutschen und Weltgeschichte ein. Nachvollziehen lassen sich diese historischen Ereignisse bei einem Gang durch die Stadt. Völkerschlacht-Denkmal, Nikolaikirche, Zeitgeschichtliches Forum, Marx-Relief und Runde Ecke geben beredtes Zeugnis ab über eine Stadt und ihre Menschen, die im Brennpunkt der Weltgeschichte standen und die einmalige Chance ergriffen, die ihnen das Schicksal für den Augenblick eines Wimpernschlages zuspielte.

Wiedervereinigung und Neubeginn

Trotz aller Kriegswirren bewahrte das Schicksal Leipzig vor der vollständigen Zerstörung durch Bomben und Granaten. Leipzig kann auf ein historisches Gebäudeensemble zurückblicken, das in dieser Form für die BRD einmalig ist. Praktisch alle Baustile blieben in der Größenordnung ganzer Stadtviertel erhalten, und die Sanierungsanstrengungen und bisherigen Arbeiten beeindrucken in jeder Hinsicht. Glanzstücke Leipzigs sind zweifellos das Alte und Neue Rathaus, die Handelsbörse, der Speck,sche und Barthels Hof, der Leipziger Hauptbahnhof mit seinen Promenaden (größter Kopfbahnhof Europas), die Nikolaikirche, die Mädler-Passage mit Auerbachs-Keller, Der Coffee Baum, die Moritzbastei, Schloss Gohlis sowie der Stadtteil Plagwitz, wo aus einer ehemaligen Industrieansiedlung und späteren Brache ein blühender, menschen- und lebensfreundlicher Lebensraum wurde, wo Kultur, Leben, Handwerk und Dienstleistung, Gastronomie und Freizeit eine faszinierende Verbindung eingingen. In den ehemaligen Kammgarnspinnereien entlang der Elster, wo Boot fahren, angeln oder einfach nur träumen zum täglichen Geschehen gehört, wurden erschwingliche Lofts und Büros in nahezu jeder Größe eingerichtet, so dass sich Leben und Arbeiten optimal verbinden lassen. Das "Schauspielerviertel" in Plagwitz nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein, denn die Initiativen der Kulturfabrik Schaubühne und des Theaters Bagage haben den sozial schwachen Standort Plagwitz nachhaltig aufgewertet und verbessert. Das Leben besteht jedoch nicht nur aus Arweed (Arbeit), wie der Sachse sagt, sondern auch aus Vrgnüjen (Abwechslung und Freude).

Kultur und Freizeit

Die findet man in zahlreichen Biergärten, im Da Capo (sehenswerte Oldtimersammlung), in den Buntkultur-Theatern Bagage und Schaubühne (private Kulturfabrik) in Plagwitz, auf dem Drallewatsch (einen Zug durch die Gemeinde oder was los machen), beim Honky Tonk, Europas größtem Kneipenfestival, im Coffee Baum, dem ältesten Kaffeehaus Deutschlands, in der Oper, im Kabarett Pfeffermühle und - in Auerbachs Keller, durch Goethes Faust berühmtes Trink- und Esslokal im Herzen der Leipziger Altstadt, in der liebevoll restaurierten Mädler-Passage.

Selbstverständlich gehören Bach und die Thomaner ebenso zur Kultur Leipzigs, wie das Gewandhausorchester, der Philosoph Leibniz und Goethe. Leipzig hat jedoch ein Vielfaches davon zu bieten, und es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, alles aufzuzählen. Gehen Sie einfach auf einen Sachsen zu und fragen. Sie werden Dinge über Leipzig erfahren, die in keinem Geschichtsbuch verzeichnet sind. Nach so viel Essen und Trinken tut Bewegung gut. Angesagt ist ein Spaziergang durch den Leipziger Zoo mit Pongoland, dem größten Menschenaffenfreigehege Europas, oder hinaus ins Jrüne (Grüne), das wie ein dicker Teppich die Stadt umhüllt. Zahlreiche Parks verbinden sich zu einem grünen Band, das sich durch Leipzig zieht. Kurzentschlossene fahren ins Sportforum, wo derzeit Leipzig neues Stadion entsteht und sich schon jetzt vielfältige sportliche Betätigungen ausüben lassen. Wie wäre es mit einem Abstecher hinauf in die Leipziger Luft, um dem Nachtleben der Leipziger ein wenig näher zu sein? Kein Problem. Im Marriott Hotel nahe dem Hauptbahnhof und im Hotel Im Sachsenpark am Messegelände bieten Panoramaetagen diesen Service. Oder Sie begeben sich zum neuen Rathaus, wo Europas höchster Rathausturm auf Sie wartet. Nach dreihundert Stufen sind Sie am Ziel Ihrer Wünsche - die Stadt Leipzig liegt offen vor Ihnen. Wen es mehr in den Untergrund zieht, der ist im neuen Rathaus mit Gewölbekeller (Reste der alten Burg Pleiße) und der Moritzbastei bestens aufgehoben. Die Moritzbastei ist übrigens der Stammsitz des größten Studentenclubs Europas. Wussten Sie, dass Angela Merkel, CDU-Vorsitzende, als Studentin mithalf, den Schutt aus den Gewölben heraus zu schaffen? Seit dieser Zeit hat sie ein lebenslanges freies Eintrittsrecht. Wenn Sie Appetit auf eine Freikarte haben, so schauen Sie sich doch mal in Ihrer Gemeinde um. Es gibt noch zahlreiche alte Gewölbe auszugraben. Wer beim Bewahren des Alten jedoch nur an Geschichte denkt, der irrt gewaltig. So soll die ehemalige Abraumbrücke des Leipziger Braunkohlereviers nach dem Willen eines Fördervereins und Flutung des Tagebaus in eine "Seebrücke" umgewandelt werden. Ein Projekt, das visionäres Denken und weltoffene Investoren voraussetzt.

Essen und Trinken

Die Leipziger schrieben sich nicht nur in die Geschichts-, sondern auch in die Kochbücher ein. Leipziger Allerlei sei hier nur stellvertretend genannt. Ein Gemüsemix, dem heutzutage gerne noch das eine oder andere Stückchen Fleisch beigegeben wird. Oder die Sächsische Kartoffelsuppe, die mit Messer und Löffel verspeist wird, weil sie so "kräftig" ist. Der Kampf gegen die Türken vor Wien brachte auch den Kaffee nach Sachsen. Berühmt natürlich das "Scheelchen Heeßen", der Name für eine Tasse Kaffee. Diese Vorliebe machte aus den Sachsen über Nacht die "Kaffee-Sachsen". Nicht minder berühmt die "Leipziger Lerche", ein köstliches Naschwerk, das die Gaumen der Feinschmecker höher schlagen lässt. Was fürs Essen gilt, gilt auch fürs Trinken. Berühmt die Leipziger Gose, ein leicht säuerliches, obergäriges Weizenbier mit tausendjähriger Tradition, das ausschließlich im Sächsisch-Bayerischen Bahnhof, dem ältesten Deutschlands überhaupt, nach alter Tradition wieder gebraut wird. Bis zu 785 Gäste finden im Erdgeschoss und 1.Etage ausreichend Platz für geselliges Beisammensein. Gereicht wird zur Gose ein Kümmelschnaps, "Allasch" genannt, der es nicht nur geschmacklich in sich hat und in der einzigen Branntwein- und Likörfabrik Leipzigs, Wilhelm Horn, seit 1926 hergestellt wird. Und sollten Sie bei Ihren kulinarischen Streifzügen auf den Namen Green Pepper stoßen, was nur zu wahrscheinlich ist, so handelt es sich dabei nicht um ein exotisch-raffiniertes Gericht, sondern um ein Damen-Gesangsquintett, das in allerfeinster A-Capella-Manier Evergreens zum Besten gibt.

Neues integrieren

Mikrochip und Megabyte sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Als Messestadt trägt Leipzig der multimedialen Kommunikation besonders Rechnung. Ohne PC, Handy, ISDN und Internet ist kein Messestandort heutzutage existenzfähig. Klotzen - nicht kleckern. In Leipzig wurden Nägel mit Köpfen gemacht - und was für welche. Die Neue Messe erfüllte, ebenso wie der Hauptbahnhof mit seiner Promenade, schon bei ihrer Fertigstellung alle visionären Ansprüche des 21. Jahrhunderts. Gleiches gilt für die Innovative Center in Plagwitz, die sich schon auf das 22. Jahrhundert vorbereiten. Nicht minder visionär der neue Flughafen, dessen internationale Anbindung in Kürze bevorsteht. Leipzigs S-Bahn-Untertunnelung wird im Jahr 2006 abgeschlossen sein. Handel bringt Wandel - sagt ein Sprichwort. Wenn es einen Beweis für die Richtigkeit dieses Ausspruchs gibt, so ist es diese Stadt. Wo vor ein paar Jahren noch Braunkohleheizkraftwerke mit ihren Emissionen das Leben der Menschen im wahrsten Sinne zur Hölle machten, dehnen sich heute erste renaturierte Naherholungsgebiete mit prachtvollen Seenlandschaften aus, die von der Bevölkerung begeistert angenommen werden. Fortschritt ist ohne Weiterbildung nicht möglich. Hochschulen befriedigen diesen Anspruch der Studentenschaft, und die Universität Leipzig hat sich im Laufe der Jahrhunderte über die Grenzen Deutschlands hinaus einen erstklassigen Ruf erworben.

Offen sein für die Zukunft

Das waren die Sachsen immer - August der Starke - und besonders die Leipziger. Sonst wären sie nicht Deutschlands älteste und bekannteste Messestadt geworden und geblieben. Aber wie das so ist im Leben - nirgendwo gibt es vollkommene Gerechtigkeit.

Die sächsischen Könige liebten zwar Leipzig, verehrten aber die Gartenstadt Dresden, wo sie auch residierten. Ein altes Sprichwort sagt: "In Dresden wird die Politik gemacht - in Leipzig wird sie bezahlt". Ironie der Geschichte: der zweite Weltkrieg vernichtete das Elbflorenz, während Leipzig größtenteils unbeschadet das Inferno überstand. Nach dem Weltkrieg nutzte Leipzig seine Chancen. Im Jahre 1989 waren es wieder die Menschen dieser Stadt, welche die Gunst der Stunde erkannten und für sich entschieden. Das 21. Jahrhundert öffnete für Leipzig und seine Bürger das Tor in eine Zukunft, wie sie sich selbst die größten Optimisten vor zwölf Jahren nicht vorzustellen wagten.

"Leipziger Weihnachtsmarkt"

Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das Jahr 1767 zurück. Mit seinen über 260 Ständen ist der Leipziger Weihnschtsmarkt einer der größten Weihnachtsmärkte in Deutschland.

Traditioneller Hauptbereich ist der Marktplatz vor dem alten Rathaus. Die Besucher, deren Zahl jährlich steigt, schätzen vor allem seine Kinderfreundlichkeit und die Vielfalt der angebotenen Waren.



Leipzig Tourist Service e.V.
Richard-Wagner-Straße 1
04109 Leipzig
lipsia@aol.com
Internet: www.leipzig.de

Leipzig Marriott Hotel
Am Hallischen Tor 1
04109 Leipzig
leipzig.marriott@marriott.com
Internet: http://www.marriott.com

Hotel Im Sachsenpark
Walter-Köhn-Straße 3
04356 Leipzig
info@sachsenparkhotel.de
Internet: www.sachsenparkhotel.de

Zoologischer Garten Leipzig
Pfaffendorfer Straße 29
04105 Leipzig
office@zoo-leipzig.de

Gasthaus und Gosebrauerei
Sächsisch Bayerischer Bahnhof
Bayerischer Platz 1
04103 Leipzig
bhaake@bayerischer-bahnhof.de
Internet: www.bayerischer-bahnhof.de

ECE Promenaden
Hauptbahnhof Leipzig
Willy-Brandt-Platz 7
04109 Leipzig
Internet: www.ece.de









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Text: Hans Joachim Rech.
Fotos: Marcel Schäffler, LTS-Leipzig, Uwe Schoßig, Ham.images, Aly Peckys.

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