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Taufpate konfessionslos katholisch

Drei Paten und ein geliehenes Taufkleid?

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Viele Fragen tauchen bei Eltern auf, wenn die Taufe des eigenen Kindes ansteht. katholisch.de beantwortet hier in einer übersichtlichen Auflistung 15 häufige Anliegen. Weitere Informationen zur Taufe, dem Ablauf der Feier und weiteren Sakramenten finden Sie im Bereich "Unser Glaube".

1.      Was beinhaltet die Taufe?

Die Tauffeier ist reich an Symbolen und Elementen, die das Sakrament verdeutlichen. Zentral ist die Übertragung von gesegnetem Wasser auf den Täufling, begleitet von der Taufformel: "N. (Name des Täuflings), ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Dies symbolisiert den Tod des Täuflings mit Jesus Christus. Das Herausnehmen aus dem Taufbecken stellt die Auferstehung mit ihm dar. Der Täufling wird ein "neuer Mensch", der für immer in Beziehung zu Jesus Christus steht. Er ist Mitglied der Gemeinde und der Glaubensgemeinschaft. Als vollwertiger Christ empfängt er alle Sakramente.

2.      Welche Dokumente sind für die Anmeldung zur Taufe erforderlich?

Für die Anmeldung benötigt man das Familienstammbuch mit der Geburtsurkunde des Kindes sowie die Daten und Adressen der Paten. Bei einem anderen Wohnort der Paten ist auch eine Mitgliedsbescheinigung der katholischen Kirche notwendig. Das Taufregister bzw. der Auszug aus dem Kirchenbuch erhalten die Paten vom örtlichen Pfarrbüro.

3.      Wo meldet man das Kind zur Taufe an?

Die Anmeldung erfolgt im Pfarrbüro der Gemeinde. Dort erhält man Kontakt zu den Verantwortlichen, die die Taufe vorbereiten. Detaillierte Fragen zum Ablauf oder Terminen der Vorbereitung werden dort geklärt.

4.      Ist eine Taufe in einer anderen Gemeinde möglich oder zu Hause?

Eine Taufe in einer anderen Gemeinde ist gestattet. Eltern sollten beachten, dass die Taufe die Aufnahme in eine Gemeinde beinhaltet. Die Gemeinde des Wohnortes ist die primäre Gemeinde. Der christliche Glaube wird in der Gemeinschaft gelebt. Daher findet die Taufe in einer Kirche statt, mit Ausnahme von Notsituationen nach der Geburt im Krankenhaus.

5.      Wer darf taufen?

Normalerweise spenden Priester oder Diakone die Taufe. Durch Priestermangel dürfen in einigen Regionen auch andere Theologen wie Pastoral- oder Gemeindereferenten taufen, wenn sie die Vorbereitung übernommen haben. Dies gilt nur im Ausnahmefall mit besonderer Zustimmung des Bischofs. In Notfällen kann jeder, egal ob Christ oder nicht, die Taufe vollziehen. Der Taufspender spricht die Formel und übergießt den Täufling mit Wasser.

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6.      Kann das Kind ökumenisch getauft werden, wenn ein Elternteil evangelisch ist?

Nein, denn die Taufe ist die Aufnahme in eine Glaubensgemeinschaft. Die Eltern müssen sich für eine Konfession entscheiden. Wichtig ist, wer das Kind hauptsächlich erzieht und in seiner Glaubensausrichtung unterstützt. Bei Unsicherheiten sollten sich die Eltern mit beiden Pfarrern austauschen. Die Konfessionen erkennen sich gegenseitig an.

7.      Ist eine Taufe ohne kirchliche Ehe möglich?

Ja, jedes Kind hat ein Anrecht auf die Taufe. Viele Paare wählen eine kirchliche Trauung in Kombination mit der Taufe. Manchmal wird diese Kombination auch "Traufe" genannt.

8.       Was passiert, wenn die Eltern ausgetreten sind?

Grundsätzlich ist die Taufe möglich. Es muss aber die Überzeugung vorliegen, dass die Eltern das Kind in der katholischen Tradition erziehen. Wenn die Eltern sich distanziert haben, wird gemeinsam mit ihnen eine Lösung gesucht, wer die Erziehung übernimmt (Paten, Großeltern etc.). Die Taufe wird bei fehlender solchen Lösung gegebenenfalls aufgeschoben.

9.      Welche Anforderungen gibt es an die Paten?

Ein Täufling benötigt mindestens einen Paten. Auch zwei Paten sind möglich (ein Mann und eine Frau). Paten müssen geeignet, bereit und von den Eltern (oder dem Pfarrer) ausgewählt werden. Sie müssen mindestens 16 Jahre alt, katholisch, getauft, gefirmt und mit Erstkommunion sein. Sie dürfen keiner kirchlichen Strafe unterliegen und dürfen nicht Eltern des Täuflings sein. Ihr Lebensstil muss dem Glauben entsprechen. Ausgetretene Katholiken sind oft nicht geeignet. Andere Sonderfälle, z. B. wiederverheiratete Geschiedene, werden individuell beurteilt. 2023 erlaubte der Vatikan die Patenschaft für queere Menschen. Nicht-katholische Getaufter sind Taufzeugen, wenn zusätzlich ein katholischer Pate vorhanden ist. Eine Ausnahme gilt für orthodoxe Christen.

10.      Kann man einen Taufspruch wählen?

Dieser Brauch, aus der evangelischen Tradition, wird von vielen katholischen Familien übernommen. Der Spruch, oft ein Bibelvers, wird als Motto für das Leben des Kindes ausgewählt. Auf Wunsch trägt der Pfarrer den Spruch in die Urkunde und in das Taufalbum.

11.      Benötigt das Kind ein eigenes Taufkleid?

Nein, aber es ist ein wichtiges Symbol. Alternative Vorschläge sind weiße Umhänge. Es kann traditionell von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das Kleid sollte zum Tragen nicht zwingend sein.

12.      Können Familienmitglieder an der Taufe teilnehmen?

Ja, oft wünschenswert. Kinder können zum Beispiel Taufkerzen mitbringen, Fürbitten sprechen oder ein gemeinsames Gebet formulieren. Eltern sollten ihre Wünsche mit dem Pfarrer besprechen. Auch nach der Taufe kann es eine Familienfeier geben.

13.      Was passiert, wenn ein Baby in der Kirche weint?

Kein Problem! Pfarrer können mit solchen Situationen umgehen. Die Eltern sollten Ruhe und Gelassenheit demonstrieren. Ein gefüllter Bauch und vorbereitete Dinge (Schnuller, Getränk, Kuscheltier) helfen beim Ablauf.

14.      Muss ein Kind einen Namenspatron haben?

Nein, aber es ist wertvoll. Gott ruft das Kind bei seinem Namen und spricht es persönlich an. Die Taufe ist ein Anlass, sich mit dem Namen auseinanderzusetzen. Es kann einen zweiten Namen geben, der an eine Heilige oder einen Heiligen erinnern soll.

15.      Welche Angebote bieten Kirchen und Gemeinden jungen Familien nach der Taufe?

Viele Gemeinden bieten Krabbelgottesdienste und Gesprächskreise für Mütter und Väter an. Möglicherweise kann eine Taufvorbereitungsgruppe oder Gesprächskreis ins Leben gerufen werden. Seelsorger und Gemeindemitarbeiter helfen bei der Integration.

16.      Kann die Taufe rückgängig gemacht oder wiederholt werden?

Nein, die Taufe knüpft ein unwiderrufliches Band mit Gott. Sie ist ein unlösbarer Status in der christlichen Gemeinschaft. Die meisten christlichen Kirchen erkennen die Taufe gegenseitig an.

Anmerkung: Die Liste wurde am 30. März 2016 überarbeitet und 2019 neu veröffentlicht.

13. Juni 2024: Informationen zu Voraussetzungen für das Patenamt erweitert und aktualisiert. (fxn)

4. November 2024: Frage zu ausgetretenen Eltern ergänzt. (fxn)

Von Margret Nu&xDF;baum und Agathe Lukassek

Linktipp: Taufe

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