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Tarifvertrag Lokführer Gehalt

Einstieg und Verdienst: Das bestimmen die Tarifverträge für Lokführerinnen und Lokführer

Gegenwärtig laufen neuerlich Tarifverhandlungen für Lokführer/innen und weitere Beschäftigte der Bahngesellschaften in Deutschland sowie NRW. Wir erläutern, welche Aspekte Tarifverträge festlegen und was die Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Eisenbahnverkehrsunternehmen bedeuten.

Über Geld spricht man nicht? Von wegen! Bei den Bahnen in Nordrhein-Westfalen existieren eindeutige Tarifstrukturen. Dadurch wissen Quereinsteiger schon vor dem Start ihrer Umschulung, was sie später einmal verdienen werden. Ungefähr 3.000 Euro brutto ist das Einstiegsgehalt für Triebfahrzeugführer/innen, welches mit wachsender Berufserfahrung in etwa alle fünf Jahre automatisch steigt. Zusätzlich gibt es Schichtzulagen oder auch Überstundenzuschläge. Sämtliche Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Lokführer/innen in NRW sind durch Tarifverträge fixiert. Diese werden zwischen den jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen und drei Gewerkschaften - der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. - als Vertretung der Arbeitnehmer/innen abgeschlossen.

Tarifverträge werden periodisch gekündigt und neu verhandelt

Tarifverträge sind nicht in Stein gemeißelt. Sie werden stets über eine bestimmte Laufzeit vereinbart und anschließend neu verhandelt. Der Hintergrund ist, dass sich die generellen Lebensverhältnisse und ökonomischen Rahmenbedingungen verändern - angefangen bei ansteigenden Lebenshaltungskosten bis hin zu neuen digitalen Entwicklungen, die Einfluss auf die Arbeit und ihre tarifvertragliche Ausgestaltung haben. So gibt es bei jedem Eisenbahnverkehrsunternehmen fast alle zwei Jahre eine neue Tarifrunde. Hierfür schlägt eine Vertragspartei beispielsweise ein neues Thema vor, das durch einen Tarifvertrag geregelt werden soll - etwa Teilzeit- oder Alterszeitmodelle. Oder der existierende Tarifvertrag wird zum Ende der vereinbarten Mindestvertragslaufzeit gekündigt, was im Regelfall die zuständige Gewerkschaft übernimmt. Danach setzen sich die Tarifparteien an den Verhandlungstisch und versuchen, sich über den Abschluss eines neuen Tarifvertrages zu einigen.

Die Qualifizierung neuer Lokführer/innen wird fortgeführt

Ein Verhandlungsthema in der neuen Tarifrunde zwischen Gewerkschaften und Eisenbahnverkehrsunternehmen ist unter anderem die Qualifizierung und Einstellung neuer Triebfahrzeugführer/innen. Allein in Nordrhein-Westfalen werden in den kommenden vier Jahren circa 1.200 neue Lokführer/innen benötigt. Die Bahnen in NRW haben deswegen bereits vor drei Jahren eine umfassende Einstellungs- und Ausbildungsoffensive initiiert, die fortgesetzt werden soll. Weitere wichtige Themen sind ein erweiterter Kündigungs- und Rechtsschutz ebenso wie Fahr- und Pausenzeiten, Lohnerhöhungen oder auch Optionen einer betrieblichen Altersvorsorge. Die einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen schließen darüber Haustarifverträge mit jeder Gewerkschaft, bei denen ihre Mitarbeiter/innen Mitglied sind. Bei unterschiedlichen vertraglichen Regelungen gilt nach dem Tarifeinheitsgesetz immer der Vertrag mit der Gewerkschaft, welche die meisten Mitglieder im jeweiligen Unternehmen aufweist.