Magen-Darm-Grippe: Übelkeit - Was Abhilfe schafft
Gastroenteritis: Bewährte Hausmittel zur Linderung von Diarrhö und Erbrechen
Persistierende Nausea, wiederholtes Erbrechen und schwer zu beherrschende Diarrhö - gewiss gibt es angenehmere Momente, als eine Gastroenteritis zu erleben. Sobald virale oder bakterielle Erreger die Schleimhäute des Verdauungstrakts befallen, führt dies üblicherweise zur Auslösung heftiger Symptome. Die essenzielle Frage lautet, auf welche Weise die Begleiterscheinungen einer Darminfektion eingedämmt werden können. Ist die mutmaßlich bekannteste Heimkur, bestehend aus Salzstangen und Cola, tatsächlich wirksam? Heidi Günther, eine Pharmazeutin der Barmer, legt Betroffenen nahe, sich von diesem weitverbreiteten Irrglauben lieber zu distanzieren. „Insbesondere bei Diarrhö und Vomitus verlieren betroffene Personen reichlich lebensnotwendige Flüssigkeit, was Hydrationsdefizite zur Folge haben kann. Es ist daher äußerst hilfreich, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dennoch vermag Cola, bedingt durch ihren hohen Zuckergehalt, die Probleme sogar noch zu verschärfen und den Magenapparat zusätzlich zu irritieren. Anstelle zuckerhaltiger Limonaden zu bevorzugen, sollten Betroffene vielmehr auf stilles Wasser oder elektrolytreiche Flüssigkeiten wie Saftschorlen zurückgreifen.'
Ausreichende Hydratation und leicht verdauliche Nahrung
Im Verlauf einer Gastroenteritis erweisen sich Trinkwasser und verschiedene Kräutertees als besonders nützlich. Kamillentee besänftigt den Verdauungstrakt und entfaltet zugleich eine entzündungshemmende Wirkung. Anis-, Fenchel- und Kümmeltee können Spasmen mindern, während Pfefferminztee effektiv die Nausea dämpft. Weil der Organismus infolge wiederholten Erbrechens und starker Diarrhö einen beträchtlichen Verlust an Salzen, den sogenannten Elektrolyten, erleidet, ist es vonnöten, deren Depots umgehend wieder aufzufüllen. Zumeist fehlt es den Betroffenen jedoch an Appetit, und sie sind zudem häufig nicht in der Lage, feste Speisen bei sich zu behalten. In diesem Kontext kann eine nahrhafte Gemüse- oder Hühnerbouillon (Brühe) unterstützend wirken. Diese versorgt den Körper mit essenziellen Nährstoffen und ist dabei signifikant leichter verdaulich als feste Kost. „Sobald die Symptome nachlassen, können Betroffene allmählich wieder festere Nahrung zu sich führen. Insbesondere Zwieback, Reis, gekochte Karotten sowie geriebene Äpfel und Bananen tragen zur Genesung bei. Auch Haferbrei und Grießbrei sind in der Regel gut bekömmlich', erläutert Günther.
Ärztliche Konsultation bei persistierenden Beschwerden über mehrere Tage hinweg erforderlich
Im Allgemeinen birgt eine akute Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe) keine gravierende Gefahr für die Gesundheit. Sollte der Infekt nach drei Tagen nicht abgeklungen sein, ein auffälliges Schwächegefühl sowie hohes Fieber persistieren oder Blut im Stuhl detektierbar sein, ist es unerlässlich, unverzüglich medizinischen Rat einzuholen. Des Weiteren wird ein Arztbesuch unumgänglich, wenn keinerlei Flüssigkeiten mehr aufgenommen oder im Körper gehalten werden können. Generell sollten ausgeprägte Emesis (Erbrechen) und starke Diarrhö (Durchfall) trotz der körpereigenen Abwehrkräfte keinesfalls unterschätzt werden. Laut den Ausführungen von Günther ist es im Falle von besonders ausgeprägten Symptomen für Senioren, Schwangere, stillende Mütter, Personen mit geschwächtem Immunsystem und Erziehungsberechtigte erkrankter Kleinkinder von höchster Dringlichkeit, umgehend medizinischen Beistand zu suchen, da ein erheblicher Flüssigkeitsverlust sogar eine potenziell lebensbedrohliche Lage hervorrufen kann.
Das Ansteckungsrisiko nicht ignorieren
Sobald die Krankheitszeichen nachlassen, erleben betroffene Personen gewöhnlich eine merkliche Besserung ihres Zustandes. Der Stuhl gewinnt schrittweise an festerer Konsistenz, und die Nausea verschwindet zunehmend. Dennoch sollten Betroffene selbst während des Genesungsprozesses (Rekonvaleszenz) den Kontakt zu anderen Personen auf ein Minimum reduzieren. Denn die Gastroenteritis erweist sich als extrem infektiös.
Das Bundeszentrum für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät erkrankten Personen zu den nachstehenden Hygienemaßnahmen.
- Zur Vorbeugung einer Ansteckung anderer Personen ist es für Erkrankte obligatorisch, ihre Hände häufig und gewissenhaft zu reinigen und den physischen Kontakt zu Mitmenschen zu begrenzen.
- Personen mit der Erkrankung sollten keinerlei Speisen für Dritte zubereiten.
- Die Bettbezüge, Handtücher und Waschlappen der betroffenen Person sind bei einer Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius (entspricht 60°C) zu waschen.