Pochender Schmerz im linken Bereich des Kopfes
Migränische Kopfschmerzen manifestieren sich typischerweise als mittelstarke bis intensive, pulsierende oder pochende Empfindungen, die auf einer oder beiden Kopfseiten lokalisiert sein können. Sie werden häufig durch körperliche Anstrengung, Lichtexposition, Lärm oder Gerüche verstärkt und sind typischerweise von Übelkeit, Erbrechen sowie einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht und/oder Gerüchen begleitet.
Faktoren wie unzureichender Schlaf, klimatische Schwankungen, Hunger, übermäßige sensorische Stimulation, psychischer Druck oder andere Umstände können Migräneanfälle auslösen.
Die Intensität von Migräneattacken kann durch physische Aktivität, helles Licht, laute Geräusche oder starke Gerüche gesteigert werden.
Die Diagnose basiert auf dem Vorhandensein charakteristischer Symptome.
Obwohl eine vollständige Heilung für Migräne nicht existiert, können Medikamente zur sofortigen Unterbindung des Anfallsbeginns, zur Schmerzlinderung und zur Reduzierung der Häufigkeit und Intensität zukünftiger Migräne-Episoden eingesetzt werden.
(Siehe auch den Abschnitt mit dem Überblick über Kopfschmerzen.)
Migräneattacken stellen die häufigste Ursache für wiederkehrende mittelschwere bis schwere Kopfschmerzerlebnisse dar.
Migräne kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei sie sich jedoch üblicherweise in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter manifestiert. Bei der Mehrheit der Betroffenen kehren die Migräneattacken in regelmäßigen Abständen wieder (weniger als fünfzehn Tage im Monat). Nach Vollendung des 50. Lebensjahres nehmen die Kopfschmerzen tendenziell signifikant ab oder verschwinden gänzlich. Frauen sind etwa dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer. In den Vereinigten Staaten erfahren ungefähr 18 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer jährlich eine Migräne.
Eine Migräne kann sich zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, was bedeutet, dass sie an fünfzehn oder mehr Tagen pro Monat auftritt. Chronische Migräne ist häufig bei Personen zu beobachten, die Migränemedikamente in übermäßigem Maße konsumieren.
Es besteht die Annahme, dass Migräne eine genetische Komponente aufweist. Mehr als die Hälfte der Patienten, die unter Migräne leiden, haben nahe Verwandte, die ebenfalls von dieser Erkrankung betroffen sind.
Ätiologie der Migräne
Migräne tritt bei Individuen auf, deren Nervensystem eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Reizen aufweist. Bei diesen Personen sind die Neuronen im Gehirn leichter zu stimulieren, was zur Generierung elektrischer Aktivität führt. Während sich diese elektrische Aktivität im Gehirn ausbreitet, werden temporär verschiedene Funktionen wie Sehen, Empfindung, Gleichgewichtssinn, motorische Koordination und Sprache beeinträchtigt. Diese Beeinträchtigungen sind verantwortlich für die Symptome, die manchmal vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen auftreten (bekannt als Aura). Die Kopfschmerzen entstehen, wenn der fünfte Hirnnerv (Trigeminusnerv) stimuliert wird. Dieser Nerv übermittelt Signale (einschließlich Schmerzsignale) von den Augen, der Kopfhaut, der Stirnregion, den oberen Augenlidern, dem Mund und dem Kiefer zum Gehirn. Eine Stimulation dieses Nervs kann die Freisetzung von Substanzen bewirken, die eine schmerzhafte Entzündung der zerebralen Blutgefäße und der das Gehirn umgebenden Gewebeschichten (Meningen) hervorrufen. Diese Entzündung ist ursächlich für die pochenden Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und die Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen.
Östrogen, das primäre weibliche Sexualhormon, kann offenbar Migräneattacken auslösen, was die höhere Prävalenz bei Frauen im Vergleich zu Männern erklären könnte. Migräneattacken können sich entwickeln, wenn der Östrogenspiegel ansteigt oder schwankt. Während der Pubertät, wenn der Östrogenspiegel steigt, sind Migräneanfälle bei Mädchen deutlich häufiger als bei Jungen. Einige Frauen erfahren Migräneattacken kurz vor, während oder unmittelbar nach ihrer Menstruation. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, wenn der Östrogenspiegel relativ stabil ist, treten Migräneanfälle in der Regel seltener auf, verschlimmern sich jedoch nach der Geburt des Kindes, wenn der Östrogenspiegel schnell abfällt. Während der Menopause, wenn der Östrogenspiegel schwankt, gestaltet sich die Kontrolle von Migräne oft besonders schwierig.
Orale Kontrazeptiva (die Östrogen enthalten) und eine Östrogentherapie können Migräneattacken verschlimmern und das Schlaganfallrisiko bei Frauen erhöhen, die Migräne mit Aura erleben.
Folgende Faktoren können ebenfalls Migräneattacken provozieren:
Schlafmangel und Schlafstörungen
Wetterumschwünge, insbesondere Veränderungen des barometrischen Drucks
Rotwein
Bestimmte Nahrungsmittel
Hungergefühl (z. B. bei ausgelassenen Mahlzeiten)
Übermäßige sensorische Reizung (z. B. durch Lichtblitze oder intensive Düfte)
Psychischer Stress
Obwohl diverse Lebensmittel mit Migräne in Verbindung gebracht wurden, ist ihre kausale Rolle oft unklar. Zu diesen Lebensmitteln zählen:
Nahrungsmittel mit hohem Tyramingehalt, wie lange gereifte Käsesorten, Sojaprodukte, Saubohnen, Hartwurst, geräucherter oder getrockneter Fisch und bestimmte Nusssorten
Nahrungsmittel mit Nitraten, wie z. B. Hotdogs und Aufschnitt
Produkte mit Mononatriumglutamat (MSG), einem Geschmacksverstärker, der in Fast Food, Brühen, Gewürzmischungen und Saucen enthalten ist
Koffein (einschließlich des Koffeins in Schokolade)
Die Auslöser durch spezifische Nahrungsmittel sind individuell verschieden.
Kopfverletzungen, Nackenbeschwerden oder Probleme mit dem Kiefergelenk (temporomandibuläre Dysfunktion) können gelegentlich Migräneattacken auslösen oder verschärfen.
Die familiäre hemiplegische Migräne, eine seltene Unterart der Migräne, verursacht einseitige Schwächeerscheinungen. Sie wird mit Gendefekten auf den Chromosomen 1, 2 oder 19 assoziiert. Die Rolle von Genen bei häufigeren Migräneformen wird derzeit erforscht.
In einigen Familien zeigen Familienmitglieder unterschiedliche Migränesymptome. Manche leiden primär unter Kopfschmerzen. Andere erleben vorrangig Schwindel (eine Form von Benommenheit) oder einseitige Schwäche. Einige berichten lediglich von einer Migräneaura ohne begleitende Kopfschmerzen. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass Migräne möglicherweise mehr als nur eine Kopfschmerzerkrankung ist.
Migräne mit Hirnstammaura (Basilarismigräne) ist eine weitere seltene Migräneform. Sie kann zu Schwindel, beeinträchtigter Kontrolle und Koordination von Körperbewegungen (Ataxie), visuellen Veränderungen, Tinnitus, undeutlicher Sprache und Aufmerksamkeitsdefiziten führen.
Manifestationen der Migräne
Während einer Migräneattacke wird üblicherweise ein pulsierender, pochender Schmerz auf einer Kopfseite wahrgenommen, wobei er unter Umständen auch beidseitig auftreten kann. Die Intensität der Schmerzen kann von moderat bis sehr stark reichen, oft so ausgeprägt, dass jegliche Aktivität unmöglich wird. Physische Anstrengung, helles Licht, laute Geräusche und bestimmte Gerüche können die Kopfschmerzen verschlimmern. Diese erhöhte Empfindlichkeit erklärt, warum viele Betroffene sich in einen abgedunkelten Raum zurückziehen, sich hinlegen und, wenn möglich, schlafen. Migräneattacken klingen typischerweise während des Schlafes ab.
Die Kopfschmerzen sind häufig von Übelkeit begleitet, manchmal mit Erbrechen und einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und/oder Gerüchen. Die Betroffenen erleben während einer Attacke Schwierigkeiten bei der Konzentration.
Die Häufigkeit und Intensität der Attacken können stark variieren. Viele Personen erleben unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen, einschließlich leichter Episoden ohne Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit. Diese Episoden ähneln Spannungskopfschmerzen, stellen jedoch eine mildere Form der Migräne dar.
Migräneattacken können mehrere Stunden bis Tage andauern (im Durchschnitt vier Stunden bis mehrere Tage). Schwere Attacken können eine stark einschränkende Wirkung haben und das persönliche sowie berufliche Leben beeinträchtigen.
Einer Migräne geht oft ein Prodrom voraus. Ein Prodrom bezeichnet Frühwarnsignale für eine bevorstehende Attacke. Dazu gehören beispielsweise Stimmungsschwankungen, Nackensteifigkeit, Heißhungerattacken, Appetitverlust oder Übelkeit.
Bei annähernd 25 Prozent der Betroffenen wird eine Migräneattacke von einer Aura begleitet. Die Aura führt zu temporären Beeinträchtigungen des Sehvermögens, des Empfindungsvermögens, des Gleichgewichts, der Motorik oder der Sprache. Häufig nehmen Betroffene zackenförmige, schimmernde oder blitzende Lichtphänomene wahr oder erleben einen blinden Fleck mit einem flackernden Lichtsaum. Seltener treten Kribbelgefühle, Gleichgewichtsstörungen, Schwäche in einem Arm oder Bein oder Sprachprobleme auf. Die Aura manifestiert sich einige Minuten bis zu einer Stunde vor Einsetzen der Kopfschmerzen und kann auch danach fortbestehen. Bei einigen Personen tritt eine Aura auf, selbst wenn sie nur leichte oder gar keine Kopfschmerzen erleben.
Ihre Häufigkeit nimmt im Allgemeinen mit steigendem Alter ab. Aurae, die das Sehvermögen ohne begleitende Kopfschmerzen beeinträchtigen (manchmal als retinale Migräne bezeichnet), treten jedoch bei älteren Erwachsenen häufiger auf.
Diagnose von Migräne
Medizinische Untersuchung durch einen Arzt
Gegebenenfalls Durchführung einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
Ärzte stellen die Diagnose Migräne, wenn typische Symptome vorliegen und die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung (einschließlich einer neurologischen Untersuchung) unauffällig sind.
Es existiert keine spezifische Untersuchung oder ein bestimmtes Verfahren zur eindeutigen Bestätigung der Diagnose.
Bestimmte Befunde gelten als Alarmsignale, die auf eine möglicherweise ernste Ursache der Kopfschmerzen hinweisen. Zu diesen Befunden zählen:
Plötzlich auftretende Kopfschmerzen, die innerhalb von Sekunden oder weniger ihr maximales Intensitätsniveau erreichen (Donnerschlagkopfschmerz)
Kopfschmerzen, die nach dem 50. Lebensjahr erstmals auftreten
Kopfschmerzen, deren Intensität oder Häufigkeit sich über Wochen oder länger steigert
Kopfschmerzen bei Personen mit Krebsanamnese oder einem geschwächten Immunsystem (resultierend aus einer Erkrankung oder medikamentöser Behandlung)
Starke Kopfschmerzen, begleitet von Fieber, Nackensteifigkeit und/oder Verwirrtheit
Anhaltende Symptome, die auf eine Hirnerkrankung hindeuten, wie z. B. Empfindungs- oder Sehstörungen, Schwäche, koordinative Defizite und Benommenheit oder Desorientierung
Eine deutliche Abweichung vom etablierten Kopfschmerzmuster
Bei neu aufgetretenen Kopfschmerzen oder dem Vorliegen bestimmter Warnsignale werden häufig eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels und gegebenenfalls eine Lumbalpunktion (Spinalpunktion) durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Bei Personen mit bekannter Migräneanamnese, die Kopfschmerzen entwickeln, die ihren früheren Migräneattacken ähneln, werden nur selten diagnostische Tests vorgenommen. Wenn die Kopfschmerzen jedoch andersartig sind, insbesondere bei Vorliegen von Warnsignalen, sind ärztliche Untersuchung und diverse Tests oft erforderlich.
Therapie von Migräne
Verhaltensbezogene Maßnahmen, Yoga oder Entspannungstechniken
Medikamente zur Unterbindung eines beginnenden Migräneanfalls oder zur Verhinderung einer Verschlimmerung eines bestehenden Anfalls
Arzneimittel zur Linderung von Schmerzen und Übelkeit
Medikamente zur Prophylaxe gegen Malaria
Obwohl Migräne nicht geheilt werden kann, ist eine effektive Kontrolle möglich.
Ärzte empfehlen Patienten, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Darin dokumentieren die Betroffenen die Häufigkeit und den Zeitpunkt der Attacken, potenzielle Auslöser und ihre Reaktionen auf die angewandte Therapie. Mithilfe dieser Daten können Auslöser identifiziert und möglicherweise vermieden werden. Die Betroffenen können ihre Behandlung unterstützen, indem sie bekannte Auslöser meiden, und der Arzt kann die Therapie besser planen und anpassen. Allerdings kann der Versuch, sämtliche möglichen Auslöser zu eliminieren, unverhältnismäßig aufwendig sein und zu unnötigen Einschränkungen der Lebensqualität führen.
Verhaltensbezogene Interventionen (wie Entspannungstechniken, Biofeedback und Stressbewältigung) werden ebenfalls zur Kontrolle von Migräneattacken empfohlen, insbesondere wenn Stress als Auslöser fungiert oder wenn eine übermäßige Einnahme von Migränemedikamenten vorliegt. Entspannungsmethoden können dazu beitragen, Stress zu bewältigen, Muskelverspannungen zu reduzieren und die Hirnstromaktivität zu modifizieren.
Yoga kann die Intensität und Häufigkeit von Migräneattacken verringern. Yoga integriert körperliche Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Muskulatur mit tiefer Atmung, Meditation und Entspannungsübungen.
Manche Medikamente sind in der Lage, eine Migräne zu stoppen (zu unterdrücken), bevor sie beginnt, oder eine Verschlimmerung zu verhindern. Einige werden zur Schmerzkontrolle eingesetzt. Andere dienen der Prävention von Migräneattacken.
Bei leichten bis moderaten Migräneanfällen können Analgetika (Schmerzmittel) hilfreich sein. Häufig werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Paracetamol verwendet. Diese können während einer Migräne nach Bedarf, allein oder in Kombination mit Triptanen, eingenommen werden. Bei gelegentlich auftretenden leichten Migränekopfschmerzen können koffeinhaltige Analgetika, ein Opioid oder Butalbital (ein Barbiturat) Linderung verschaffen. Jedoch kann eine exzessive Anwendung von Schmerzmitteln, Koffein (in schmerzstillenden Präparaten oder koffeinhaltigen Getränken) oder Triptanen zu chronischen, noch schwereren Migräneanfällen führen. Solche medikamenteninduzierten Kopfschmerzen treten auf, wenn diese Präparate über mehr als drei Monate hinweg an mehr als fünfzehn Tagen pro Monat eingenommen werden.
Bei sehr schweren Migräneattacken kommen Medikamente zum Einsatz, die eine unterdrückende Wirkung auf die Migräne haben können. Diese werden eingenommen, sobald die betroffene Person den Beginn einer Migräne spürt. Dazu gehören folgende Wirkstoffe:
Üblicherweise werden Triptane (5-Hydroxytryptamin [5-HT] oder Serotonin-Agonisten) verabreicht. Triptane verhindern die Freisetzung von Migräne-auslösenden Substanzen durch die Nerven. Ihre Wirksamkeit ist am größten, wenn sie sofort zu Beginn der Migräne eingenommen werden. Sie können oral, inhaliert oder subkutan injiziert werden.
Ditane stellen eine Medikamentenklasse dar, die Kopfschmerzen unterdrücken kann. Sie wirken ähnlich wie Triptane, können aber potenziell weniger kardiovaskuläre Nebenwirkungen aufweisen (wie Veränderungen des Blutdrucks oder der Herzfrequenz). Lasmiditan wird oral eingenommen und ist derzeit der einzige zugelassene Vertreter dieser Klasse. Die Einnahme von mehr als einer Dosis Lasmiditan innerhalb von 24 Stunden sollte vermieden werden.
Gepante (CGRP-Rezeptorantagonisten) sind eine weitere Medikamentenklasse mit kopfschmerzunterdrückender Wirkung. Gepante blockieren ein Protein im Blut, das für die Entstehung von Migräne verantwortlich ist. Diese Arzneimittel (Rimegepant und Ubrogepant) werden oral verabreicht.
Dihydroergotamin wird intravenös, subkutan und als Nasenspray verabreicht, um schwere, anhaltende Migräneattacken zu beenden. Es wird häufig mit einem intravenös verabreichten Antiemetikum (ein Medikament gegen Übelkeit), wie z. B. Prochlorperazin, kombiniert.
Bestimmte Antiemetika (z. B. Prochlorperazin oder Metoclopramid) können bei leichten bis mittelschweren Migräneanfällen Linderung verschaffen. Prochlorperazin, oral oder als Suppositorium verabreicht, wird auch zur Unterbindung von Migränen eingesetzt, wenn Triptane oder Dihydroergotamin schlecht vertragen werden.
Da Triptane und Dihydroergotamin eine Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) verursachen können, sind sie für Personen mit Angina Pectoris, koronarer Herzkrankheit oder unkontrolliertem Bluthochdruck nicht empfehlenswert. Ältere Erwachsene oder Personen mit Risikofaktoren, die diese Medikamente aufgrund einer koronaren Herzkrankheit einnehmen müssen, bedürfen einer strengen Überwachung. Personen mit diesen Zuständen können jedoch auf Lasmiditan, Rimegepant oder Ubrogepant zurückgreifen.
Wenn Migräneanfälle überwiegend von Übelkeit begleitet sind, wirkt die gleichzeitige Einnahme eines Antiemetikums mit einem Triptan zu Beginn der Symptome besonders gut. Allein verabreichte Antiemetika (wie Prochlorperazin oder Metoclopramid) können ebenfalls leichte bis moderate Migräneattacken frühzeitig eindämmen.
Sollten andere Behandlungsansätze versagen, kann die Anwendung von Opioid-Analgetika bei schwerwiegenden Migräneattacken als letzte Option in Betracht gezogen werden.
Bei starken Attacken kann die Kopfschmerzintensität durch die Verabreichung von intravenösen Flüssigkeiten reduziert werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Betroffenen aufgrund von Erbrechen dehydriert sind.
Weitere Medikamente, die zur Prävention von Migräne dienen, können die Häufigkeit und Intensität der Symptome reduzieren. Dazu gehören:
Antikonvulsiva (Mittel gegen Krampfanfälle)
Betablocker
Kalziumkanalblocker
Monoklonale Antikörper (Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab)
Trizyklische Antidepressiva
OnabotulinumtoxinA (durch Injektion in die Kopfhaut, Stirn und den Nackenbereich) oder bestimmte monoklonale Antikörper können zur Behandlung chronischer Migräne eingesetzt werden.
Das Auslassen oder Reduzieren einer Dosis oder die verspätete Einnahme eines vorbeugenden Migränemedikaments kann einen Anfall auslösen oder dessen Schweregrad erhöhen.
Vorrichtungen zur Stimulation bestimmter Nerven, die auf bestimmte Körperpartien aufgesetzt werden, können zur Behandlung und Prävention von Migräneattacken beitragen. Ein solches Gerät, das auf die Stirn appliziert wird, kann die Häufigkeit von Migräne verringern. Ein weiteres Gerät, das im Nackenbereich aufgesetzt wird, kann Migräneattacken lindern, sobald sie beginnen. Ein Gerät, das ein Armband zur Nervenstimulation durch die Haut nutzt, kann Migräneschmerzen mindern. Diese Geräte weisen keine signifikanten Nebenwirkungen auf.
Prävention von Migräne
Sollten Betroffene durch eine Behandlung nicht vor wiederkehrenden und beeinträchtigenden Migränen geschützt werden können, kann die tägliche Einnahme von Medikamenten zur Vorbeugung von Migräneattacken dienen (siehe die Tabelle zur medikamentösen Behandlung von Migräne). Die Anwendung von vorbeugenden Medikamenten kann den Konsum von Schmerzmitteln oder anderen Migränemedikamenten reduzieren und somit Kopfschmerzen durch übermäßigen Medikamentengebrauch verhindern.
Die Auswahl eines vorbeugenden Medikaments hängt von dessen Nebenwirkungsprofil und dem Vorhandensein von Komorbiditäten ab, wie in den folgenden Beispielen veranschaulicht:
Betablocker, wie z. B. Propranolol, werden häufig eingesetzt, insbesondere bei Personen mit Angststörungen oder einer koronaren Herzkrankheit.
Das Antikonvulsivum Topiramat kann bei übergewichtigen Personen verabreicht werden, da es zur Gewichtsreduktion beitragen kann.
Das Antikonvulsivum Divalproex kann die Stimmung stabilisieren und ist vorteilhaft, wenn die Migräne die Funktionsfähigkeit stark beeinträchtigt.
Amitriptylin kann Personen mit Depressionen oder Schlafstörungen verordnet werden.
OnabotulinumtoxinA (zur Blockade der Nervenaktivität) oder bestimmte andere Medikamente (wie Divalproex und monoklonale Antikörper) können zum Einsatz kommen, wenn andere Medikamente unwirksam sind.
Monoklonale Antikörper (wie Erenumab, Fremanezumab oder Galcanezumab) werden eingesetzt, wenn andere Arzneimittel keine Besserung bringen.
Gepante, beispielsweise Atogepant oder Rimegepant, können zur Migräneprävention verwendet werden.
Mittels Injektion verabreichte monoklonale Antikörper blockieren die Wirkung einer Substanz, die Migränen auslösen kann.
Weitere Medikamente, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden können, sind Kalziumkanalblocker (Kalziumantagonisten).
Auch Vorrichtungen zur Stimulation bestimmter Nerven, die auf bestimmte Körperbereiche aufgesetzt werden, können zur Verhinderung von Migräneattacken beitragen. Ein solches Gerät, das an die Stirn gehalten wird, kann die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren. Ein weiteres Gerät, das im Nackenbereich aufgesetzt wird, kann Migräneattacken abmildern, sobald sie auftreten, und sie potenziell verhindern. Diese Geräte sind mit keinen signifikanten Nebenwirkungen verbunden.