Anzeichen einer Blutvergiftung auf der Haut
Eine Sepsis, oftmals auch als Blutvergiftung oder Blutstrominfektion bezeichnet, kann als lebensbedrohliche Komplikation bei einer Vielzahl von Infektionskrankheiten auftreten. In diesem Zusammenhang wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlgeleitet, was zu einer Schädigung der eigenen Organe führen kann. Eine Sepsis stellt einen medizinischen Notfall dar, der unverzüglich ärztlich behandelt werden muss.
Irrtümlicherweise wird häufig angenommen, dass eine Sepsis nur durch eine entzündete Hautwunde ausgelöst wird. Grundsätzlich kann jedoch jede Infektion zu einer Sepsis führen, vorausgesetzt, sie wird nicht vom Immunsystem kontrolliert oder wirksam mit Medikamenten behandelt. So kann eine Sepsis beispielsweise bei einer Lungenentzündung, einer Harnwegsinfektion oder einer Entzündung im Bauchraum entstehen. Ausgelöst wird sie hauptsächlich durch Bakterien. Allerdings können auch Viren, Pilze oder Parasiten eine Sepsis verursachen. Im Prinzip kann jeder Mensch, der unter einer Infektion leidet, ungeachtet des Eintrittsorts der Erreger und des primären Entzündungsherds, an einer Sepsis erkranken. Allerdings tragen manche Personen ein erhöhtes Risiko. Dazu gehören:
- Säuglinge unter einem Jahr,
- ältere Menschen ab circa 60 bis 65 Jahren
sowie Personen mit
- chronischen Erkrankungen, wie der Lunge, der Leber, der Nieren oder des Herzens,
- Diabetes,
- Krebs,
- geschwächtem Immunsystem,
- fehlender Milz.
Die Sepsis stellt den schlimmstmöglichen Verlauf dar, der bei einer Infektionskrankheit eintreten kann. Üblicherweise gelingt es der körpereigenen Abwehr, eine Infektion lokal unter Kontrolle zu halten. Gelingt es den Erregern jedoch, sich über das Lymph- und Blutgefäßsystem im Körper auszubreiten, so reagiert das Immunsystem mit einer übermäßigen Reaktion, um der sich ausbreitenden Keime noch Herr zu werden. Sobald diese Abwehrreaktion einmal in Gang gesetzt und überschießend ist, greifen die Abwehrzellen nicht nur die Erreger, sondern auch das körpereigene Gewebe an. Letztendlich kann es zu einem lebensbedrohlichen septischen Schock und zum Versagen mehrerer Organe (Multiorganversagen) kommen. Ohne eine rechtzeitige medizinische Behandlung verläuft eine Sepsis oftmals tödlich oder zieht schwerwiegende und langfristige Folgen nach sich.
Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall, der umgehend behandelt werden muss!
Eine Sepsis kann als Folge einer bereits bestehenden Infektion auftreten. Dabei sind die Anzeichen einer Sepsis unspezifisch, das bedeutet, sie können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Wenn eine Infektion vorliegt, sollten Sie bei den folgenden Krankheitssymptomen an eine Sepsis denken:
Eine interaktive und mehrsprachige Checkliste zur rascheren Unterscheidung zwischen einfachen Infektionen und den Verdachtszeichen einer Sepsis finden Sie auf der Website www.sepsischeck.de.
Bei Verdacht auf eine Sepsis sollten Sie unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen (Notruf 112). Eine Sepsis stellt einen medizinischen Notfall dar!
Infektionen vorzubeugen, stellt den besten Schutz vor einer Sepsis dar. Dabei spielen Hygienemaßnahmen und Impfungen eine wichtige Rolle. Achten Sie auf regelmäßiges und gründliches Händewaschen, eine sorgfältige Lebensmittel- und Toilettenhygiene sowie auf einen sorgfältigen Wundschutz. Zusätzlich stehen gegen einige der häufigsten Auslöser einer Sepsis Impfungen zur Verfügung, wie beispielsweise gegen Pneumokokken, Meningokokken oder die echte Grippe. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welche Impfungen für Sie geeignet sind.
Liegt eine Infektionskrankheit vor, wie eine Harnwegsinfektion oder eine Lungenentzündung, ist es zudem wichtig, diese adäquat zu behandeln, um der Entstehung einer Sepsis vorzubeugen.