Psychologie-Beruf: Gehalt
Psychologe/in - Verdienst und Entlohnung
Das Gehalt von Psycholog:innen variiert erheblich. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen gestalten sich sowohl die beruflichen als auch die finanziellen Perspektiven entsprechend abwechslungsreich. Diese Übersicht fasst die Entlohnung von Psycholog:innen nach Einrichtung, Tarifvertrag, Bundesland, Geschlecht und Alter zusammen.
Psychologe/in - Gehalt während des Studiums
Die Ausbildung zum/zur Psycholog:in umfasst ein Bachelorstudium der Psychologie und gegebenenfalls einen anschließenden Masterstudiengang. Während des Studiums besteht keine Bezahlung. Die Kosten für das Studium können je nach Hochschule - insbesondere an privaten Einrichtungen - beträchtlich sein. Dazu zählen Studiengebühren, Lehrmaterialien, gegebenenfalls Umzugs- oder Reisekosten sowie Unterkünfte.
Um die Kosten zu decken, bietet sich ein Nebenjob oder eine Förderung durch BAföG an. Der Anspruch auf BAföG hängt von der persönlichen Lebenssituation, dem eigenen Einkommen und dem Einkommen der Eltern ab.
Psychologe/in - Einstiegsvergütung nach dem Abschluss
Das Einstiegsgehalt bewegt sich im Rahmen von 3.448 bis 5.697 Euro. Aufgrund der diversen Tätigkeitsfelder von Psycholog:innen - von Therapie über andere Bereiche - ist eine genaue Festlegung des Einstiegsgehalts schwierig. Der Verdienst hängt von der Branche und der jeweiligen Einrichtung beziehungsweise dem Unternehmen ab. Größe, Tarifbindung und weitere Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle.
Zusätzlich zum oben genannten Einflussfaktoren bestimmt der Abschluss und die gewünschte Position das Gehalt. Masterabsolvent:innen mit entsprechenden Kenntnissen können ein deutlich höheres Einstiegsgehalt erwarten als Personen mit einem Bachelorabschluss. Daher handelt es sich bei der genannten Spanne lediglich um eine grobe Orientierungshilfe, da die individuellen Gehälter sowohl niedriger als auch höher ausfallen können.
Ausbildungsmöglichkeiten als Psycholog:in
Psychologe/in - Gehalt nach Art der Einrichtung
Psycholog:innen arbeiten in diversen Branchen und Einrichtungen. Mögliche Arbeitgeber sind Krankenhäuser und Reha-Kliniken, Praxen, Kinder- und Jugendheime, Beratungsstellen, ambulante Dienste, Forschungseinrichtungen, Schulen (Berufsausbildung und allgemeinbildend) sowie Justizbehörden. Auch im Medien- und Marketingbereich sowie im Personalwesen gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten.
Neben der Branche ist entscheidend, ob die Einrichtung öffentlich, kirchlich oder privat ist und ob sie tarifgebunden ist. Die Unterschiede im Gehalt nach Einrichtungstyp werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.
Gehalt in öffentlichen Einrichtungen
In öffentlichen Einrichtungen richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die Einordnung der Psycholog:innen erfolgt nach Abschluss in die Entgeltgruppen 9 bis 11. In Entgeltgruppe 9 liegen die Gehälter zwischen 3.391,44 und 4.115,73 Euro, in Entgeltgruppe 11 zwischen 4.012,19 und 5.596,64 Euro.
| Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| E 15Ü | 6870.54 | 7601.27 | 8293.50 | 8755.01 | 8862.70 | |
| ... | ... | ... | ... | ... | ... | ... |
Gültig vom 01.04.2025 bis 30.04.2026
Quelle: TVöD-B
Gehalt in kirchlichen Einrichtungen
In kirchlichen Einrichtungen (z. B. Diakonie, Caritas) gelten die Tarifverträge der AVR. Die Einordnung der Psycholog:innen in die Entgeltgruppen bei der Diakonie hängt von der konkreten Position ab. Mitarbeiter/innen in den Bereichen Therapie, Seelsorge und Beratung gehören in Entgeltgruppe 9 mit einem Verdienst von 5.111,79 bis 6.034,02 Euro. Für Stellen mit wissenschaftlicher und methodischer Expertise (z. B. Forschung) gilt Entgeltgruppe 12 mit einem Verdienst von 6.911,43 bis 8.158,34 Euro.
| Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 |
|---|---|---|---|---|---|
| ... | ... | ... | ... | ... | ... |
Gültig ab 01.03.2025
Quelle: AVR Diakonie Gehaltstabelle
Gehalt in privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen orientieren sich oft nicht an Tarifverträgen, sondern vereinbaren Gehälter individuell. Die variierenden Entlohnungen hängen von Branche, Unternehmensgröße und wirtschaftlicher Lage ab. Im Pflegebereich neigen außertarifliche Gehälter tendenziell niedriger auszufallen als tarifgebundene Gehälter. In anderen Branchen kann ein höheres Gehalt erwartet werden. Bei Selbstständigkeit variiert der Verdienst stark von Patientenstamm, Praxisgebühren und weiteren Kosten.
Psychologe/in - Gehalt nach Bundesländern
Der Durchschnittsverdienst von Psycholog:innen liegt bei 6.043 Euro brutto monatlich. Die höchsten Gehälter finden sich in Baden-Württemberg und Hessen (ca. 6.300 Euro), die niedrigsten in Mecklenburg-Vorpommern (ca. 5.200 Euro). Die Gehälter variieren zwischen den Bundesländern um rund 1.100 Euro.
Weitere Bundesländer mit einem überdurchschnittlichen Gehalt sind Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen (ca. 6.000 bis 6.250 Euro). In Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt liegt der Verdienst deutlich unter dem Durchschnitt (ca. 5.300 Euro). Die Tabelle zeigt den Durchschnitt der Gehälter pro Bundesland.
Quelle: Gehalt.de
Verdienst in ausgewählten Städten
Die Stadt spielt ebenfalls eine Rolle für das Gehalt. Psycholog:innen in München erzielen mit einem Jahresgehalt von 51.300 Euro den höchsten Verdienst. Stuttgart und Köln liegen bei ca. 50.000 Euro, Dortmund bei 48.100 Euro und Dresden bei 44.200 Euro. In weiteren Großstädten wie Bochum, Hamburg, Duisburg, Bremen und Bielefeld liegen die Gehälter um die 48.000 Euro.
Psychologe/in - Gehalt nach Alter und Geschlecht
Alter und Geschlecht beeinflussen das Gehalt. Der Medianverdienst von Psycholog:innen liegt bei 4.867 Euro brutto monatlich. Im Alter von 25 bis 54 Jahren beträgt der Median 4.636 Euro, ab 55 Jahren 6.546 Euro. Die Gehälter erhöhen sich im Laufe der Karriere, insbesondere durch Erfahrung, um ca. 2.000 Euro.
Für Personen unter 25 Jahren liegen keine Daten vor, da die Anzahl der Beschäftigten gering ist. Die meisten Psycholog:innen beginnen erst ab Mitte 20 ihre berufliche Tätigkeit. Der Unterschied im Gehalt zwischen Frauen und Männern ist in diesem Berufszweig noch deutlich spürbar, wobei Männer über 500 Euro mehr verdienen. Die Differenz liegt im Durchschnitt bei rund 1.000 Euro.
Die Tabelle visualisiert die Gehälter nach Geschlecht, Altersgruppe und Gesamtdurchschnitt.
| Altersgruppe | weiblich | männlich | Gesamt |
| ... | ... | ... | ... |
Quelle: Entgeltatlas - Bundesagentur für Arbeit
Gehalt nach Geschlecht
Alle Angaben in Euro brutto pro Monat
Psychologe/in - Gehalt im Vergleich zu anderen Berufen
Mit durchschnittlich 4.867 Euro brutto verdienen Psycholog:innen im medizinischen Bereich ein gutes Gehalt. Sie liegen zwar hinter Medizininformatikern/innen und Ärzten/Ärztinnen, aber über dem Gehalt von Pflegekräften, Hebammen und Altenpfleger/innen.
Quelle: Entgeltatlas (Bundesagentur für Arbeit)
Gehaltserhöhung durch Weiterbildungen
Weiterbildungen stellen eine Möglichkeit zur Gehaltserhöhung dar. Sie ermöglichen die Vertiefung des Fachwissens, das Erlernen neuer Therapiemethoden oder eine Spezialisierung auf einen anderen Bereich, wodurch der Arbeitsalltag abwechslungsreicher wird. Darüber hinaus können zusätzliche Aufgaben und höhere Bezüge erzielt werden. Die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten werden im Folgenden erläutert.
Psychologen-/innen-Stellenangebote
Fachweiterbildungen
Es gibt viele Fachweiterbildungen für Psycholog:innen. Eine Fortbildung zum/zur Psychologischen Psychotherapeut:in ist eine Option für die Arbeit in der Psychotherapie. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, die die Karriere verbessern und diversifizieren können, z. B. Spezialisierungen in verschiedenen Therapiemethoden. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es auch im psychosozialen Bereich, zur/zum Psychoanalytiker/in sowie in der Psychologie generell und zu spezifischen Anwendungen. Angebote in Bereichen wie Kommunikation, Konfliktmanagement oder Supervision sind verfügbar.
- Psychologische/r Psychotherapeut/in
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Studium
Psycholog:innen mit Bachelorabschluss können mit einem Masterstudium - einer Art Weiterbildung - in den psychologischen Fachgebieten weiterführende Studienoptionen nutzen. Neben dem klassischen Psychologie-Studium gibt es viele weiterführende Optionen, z.B. psychosoziale Beratung, pädagogische Psychologie, klinische Psychologie usw. Studiengänge wie Kriminologie oder Gender Studies sind ebenfalls denkbar.
Ein Masterabschluss bietet in der Regel bessere Gehaltsaussichten als ein Bachelorabschluss.
Weiterführende Studiengänge:
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