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Zum korrekten Schnitt des Kirschlorbeers

Die sachgemäße Instandhaltung von Kirschlorbeer

Kirschlorbeeren erfreuen sich als Heckenpflanzen allgemeiner Beliebtheit. Wir erläutern die Gründe hierfür!

Umfassende Informationen zur Lorbeerkirsche

Die Lorbeerkirsche zählt zu den meistgesuchten Gehölzen für Hecken. Dieses stets grüne Gewächs präsentiert sich das gesamte Jahr über als ansprechender Anblick. Ganz gleich, ob sie als Sicht-, Geräusch- oder Windschutz dient oder schlichtweg zur Abgrenzung genutzt wird, die Kirschlorbeere hinterlässt mit ihren an Lorbeer erinnernden Blättern, ihren weißen Blüten und den dunklen Beeren stets einen hervorragenden Eindruck. Welche spezifischen Pflegemaßnahmen hierbei von essenzieller Bedeutung sind, legen wir Ihnen in diesem Abschnitt dar.

Gliederung des Inhalts

Abstammung der Kirschlorbeere, Pflegehinweise für Kirschlorbeer, Drei favorisierte Varianten, Korrekter Schnitt des Kirschlorbeers, Kirschlorbeer in Kübelhaltung, Warnhinweis: Toxizität!


Ursprung und Abstammung

Wissenswertes für den Kenner: Der korrekte botanische Name für das Gewächs, das gemeinhin als Kirschlorbeer bekannt ist, lautet eigentlich Lorbeerkirsche.

Obwohl der Ausdruck „Kirschlorbeer' im deutschen Sprachraum weit verbreitet und etabliert ist, führt diese Bezeichnung tatsächlich in die Irre. Denn dieses rasch wachsende Gehölz weist eine Verwandtschaft zur Kirsche auf und nicht, wie oft angenommen, zum Lorbeer. Die robusten Blätter zeigen lediglich eine äußerliche Ähnlichkeit mit denen des Lorbeerbaums (Laubgewürz).

Die Ursprungsvariante dieser Spezies entstammt ursprünglich der Türkei und ist den Rosengewächsen zuzuordnen. In unseren geografischen Breiten findet dieser immergrüne Zierstrauch vornehmlich in öffentlichen Parkanlagen und privaten Gärten Anwendung.

Die fachgerechte Pflege des Kirschlorbeers

Der Kirschlorbeer gehört zu den am meisten geschätzten Heckenpflanzen in Gärten hierzulande. Er lässt sich gut schneiden, entwickelt üppige Hecken und kommt auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht.

In Anbetracht ihrer ursprünglichen Herkunft zieht die Lorbeerkirsche (eine Art des Kirschlorbeers) einen Standort vor, der von sonnig bis halbschattig reicht. Dennoch nimmt es Ihnen dieses immergrüne Gehölz nicht übel, wenn es an einem gänzlich schattigen Platz aufgestellt wird.
Hinsichtlich des Pflanzgrundes bevorzugt sie eine lockere und gut durchlässige Erdreich-Struktur. Staunässe oder stark verdichtete Böden tolerieren Kirschlorbeer-Pflanzen nicht sonderlich gut - dies zeigt Ihnen der Kirschlorbeer durch abfallende Blätter.

Da der Kirschlorbeer schlecht auf Staunässe reagiert (diese nicht verträgt), sollten Sie beim Wässern stets behutsam vorgehen. Begießen Sie die Pflanze erst, wenn die obersten zwei bis drei Zentimeter des Substrats vollständig ausgetrocknet sind. Idealerweise erfolgt das Gießen direkt am Pflanzenstamm, um zu verhindern, dass das Wasser seitlich abläuft. Sobald sich Ihre Heckenpflanze über einen Zeitraum von etwa einem Jahr (zwölf Monaten) etabliert hat, ist sie selbstständig fähig, ausreichend Feuchtigkeit über ihre Wurzeln aufzunehmen. Nur in ausgesprochen trockenen Zeiträumen ist eine zusätzliche Bewässerung des Kirschlorbeers notwendig.

Unterstützen Sie Ihre Lorbeerkirsche zu Beginn des Frühlings beim Neuaustrieb. Der optimalste Zeitpunkt, um Ihre Heckenpflanze mit Düngemittel zu versorgen, liegt zwischen April und Mai. In dieser Zeit setzt die Wachstumsphase ein, und Ihr Kirschlorbeer begrüßt (freut sich über) zusätzliche Nährstoffe sehr.

Ausgewählte Variationen

Drei beliebte Züchtungen

Im Laufe der Zeit sind aus der ursprünglichen Kirschlorbeer-Art zahlreiche, voneinander abweichende Züchtungen hervorgegangen.
Die wesentlichen Differenzen liegen vorrangig in ihrer Größe und ihrer spezifischen Wuchsform. Ebenso variiert ihre Kälteresistenz je nach Sorte.
Gerne präsentieren wir Ihnen nachfolgend die entscheidenden Merkmale dieser Kirschlorbeer-Varianten:

Prunus Laurocerasus Novita

Dieser anspruchslose Strauch ist durchgängig immergrün und gewährleistet das ganze Jahr hindurch einen exzellenten Sichtschutz. Er zeichnet sich durch außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit aus, toleriert starken Frost sowie Schneefall und hält Temperaturen von bis zu -25 Grad Celsius ohne Schwierigkeiten stand.

Ähnlich wie die meisten Kirschlorbeer-Sorten stellt auch der Prunus laurocerasus Novita keine überzogenen Ansprüche an seinen Standort. Er fühlt sich sowohl unter sonnigen, halbschattigen als auch schattigen Verhältnissen wohl. Bezüglich des Bodensubstrats zeigt sich die Kirschlorbeer Novita gleichermaßen genügsam: Sie gedeiht in allen Bodentypen, sofern diese eine gute Wasserdurchlässigkeit aufweisen.

Besonders hervorzuheben sind sein säulenförmiger Wuchs und der herrliche, angenehme Duft, den er während der Blütezeit verströmt.

Prunus Laurocerasus Rotundinfolia

Die Kirschlorbeer mit ihren großen Blättern präsentiert sich mit ihren grünen, ovalen Blättern als die üppigste Blattsorte für Hecken. Diese dicht und aufrecht wachsende Pflanze besitzt eine mittlere Empfindlichkeit gegenüber Frost und sollte folglich ausschließlich an windgeschützten Plätzen kultiviert werden. Der Rotundinfolia zeichnet sich durch ein bemerkenswert hohes Wuchspotenzial aus und kann jährlich bis zu vierzig Zentimeter an Höhe gewinnen.

Hinsichtlich ihrer Pflegebedürfnisse erweist sich die Rotundinfolia, ähnlich ihren Artgenossen, als äußerst genügsam. Sie entwickelt sich prächtig in sämtlichen Bodentypen. Achten Sie jedoch unabdingbar auf einen gut durchlässigen Boden, da Kirschlorbeer-Pflanzen prinzipiell keine Staunässe vertragen.

Dieses dickblättrige Gewächs kann eine maximale Wuchshöhe von vier Metern und eine Wuchsbreite von annähernd 2,5 Metern erreichen. Dank einer Frostbeständigkeit von bis zu minus fünfzehn Grad Celsius kann die Rotundinfolia in unseren geographischen Breiten problemlos im Freien überwintern.

Prunus Lusitanica Angustifolia

Auch bekannt als die portugiesische Kirschlorbeer, handelt es sich hierbei um ein immergrünes Gewächs, das zügig eine dichte Heckenformation ausbildet. Die portugiesische Kirschlorbeer weist eine tiefgrüne Farbgebung auf, und ihre Blätter sind im Vergleich zu anderen Kirschlorbeersorten von geringerer Größe. Aus diesem Grund eignet sie sich hervorragend als ideale Grundstücksbegrenzung oder blickdichte Hecke auch in kleineren Gärten.

Der Angustifolia erweist sich als außerordentlich standortflexibel. Mit einem jährlichen Zuwachs von etwa dreißig bis fünfunddreißig Zentimetern wächst diese Heckenpflanze verhältnismäßig langsam im Vergleich zur Rotundinfolia oder Novita. Eine besonders bemerkenswerte Eigenschaft dieser Prunus-Art sind ihre Triebe: Diese besitzen eine einzigartige, dunkelrosafarbene Nuance und schaffen einen atemberaubenden Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern.

Der Rückschnitt des Kirschlorbeers

Den Kirschlorbeer korrekt beschneiden

Infolge ihres kräftigen Wachstums ist es unumgänglich, dass Sie in regelmäßigen Abständen zur Heckenschere greifen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Lorbeerkirsche jedes Jahr nach Abschluss der Blütezeit zu beschneiden, oder auch gelegentlich, sobald die Hecke zu dicht gewachsen ist. Kirschlorbeer-Pflanzen tolerieren den Formschnitt ausgezeichnet. Selbst ein radikales Kürzen und das Entfernen dickerer Äste führt zu keinerlei Schädigung.

Der optimale Zeitpunkt, um Ihren Kirschlorbeer zu schneiden, ist im Frühjahr, unmittelbar nach der Blüte, an einem trockenen und leicht bewölkten Tag. Falls Sie Ihre Hecke nämlich während der Sommermonate zurückschneiden, besteht das Risiko, dass die neu entstehenden Triebe von Pilzkrankheiten befallen werden könnten.

Des Weiteren sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

  • Verwenden Sie vorzugsweise eine scharfe Handschere anstelle einer elektrischen Schere, da elektrische Geräte die feinen Äste in der Regel nicht präzise durchtrennen. Mit einer Handschere können Sie behutsamer vorgehen.
  • Da der Kirschlorbeer hochgiftig ist, ist es beim Rückschnitt unerlässlich, Handschuhe zu tragen, um Hautirritationen oder Ausschlag zu verhindern.
  • Die Triebe werden vor dem Ansatz eines Blattes gekürzt, und erkrankte Triebe sind bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden.
  • Sollten einzelne Triebe nach innen gerichtet wachsen, empfiehlt es sich, diese ebenfalls zu beseitigen, damit mehr Tageslicht in die Pflanze gelangen kann.
Kübelhaltung für Kirschlorbeer

Kirschlorbeer im Pflanzgefäß

Der Prozess der Urbanisierung schreitet unaufhörlich voran. Um sicherzustellen, dass Sie selbst auf Ihrer Terrasse, auf dem Balkon oder in Ihrem befestigten Hof nicht auf Grünpflanzen verzichten müssen, raten wir zur Kultivierung in passenden Pflanzgefäßen. Darüber hinaus wünschen sich viele Personen auf ihrem Balkon oder ihrer Terrasse einen adäquaten Sichtschutz, um dort ungestört zur Ruhe kommen zu können.

Kirschlorbeer gedeiht hervorragend in einem Pflanzkübel. Entscheidend ist lediglich, dass die verwendeten Pflanztröge nicht zu klein gewählt werden. Damit sich das Wurzelsystem der Kirschlorbeere bestmöglich entfalten kann, sollte der Durchmesser des Topfes mindestens das Doppelte der Breite des Wurzelballens der Pflanze betragen.

Wässern Sie Ihre Pflanze regelmäßig. Bei der Bepflanzung ist es zudem von größter Wichtigkeit, auf eine effiziente Drainage zu achten, da Lorbeerkirschen (wie bereits erwähnt) absolut keine Staunässe vertragen. Damit die Lorbeerkirsche Ihnen nicht sprichwörtlich über den Kopf wächst, ist es ratsam, sie in festen Intervallen zu beschneiden. Dabei sind dieselben Richtlinien zu beachten, die auch für Kirschlorbeer im Garten Gültigkeit haben.
Sofern Sie Ihre Kirschlorbeer im Pflanzkübel über die Wintermonate bringen möchten, empfiehlt es sich, Ihren Pflanzkübel idealerweise auf eine geringfügige Erhöhung zu stellen. Auf diese Weise schützen Sie sowohl Ihre Kirschlorbeer als auch den Pflanzkübel vor Bodenfrost. Ferner können Sie Ihre Pflanzkübel selbstverständlich mit einer zusätzlichen, dicken Isolierung ummanteln. Achten Sie hierbei auf umweltfreundliche Materialien, um Ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie machbar zu halten. Optimal geeignet sind Matten aus Schafwolle, Kokosmatten, Jutefilz sowie Strohmatten. Das Wichtigste ist die Atmungsaktivität!

Pflanzwerk Ratschlag:

Mit Beginn des Frühlings entfaltet der Lorbeer ansehnliche Blütenstände, welche bei verschiedenen Insektenarten auf große Beliebtheit stoßen.

Vorsicht, toxisch!

Die bereits erwähnten positiven Eigenschaften, wie die enorme Standortflexibilität, die geringen Pflegeansprüche und das zügige Wachstum des Kirschlorbeers, vermögen viele Hobbygärtner zu begeistern. Es ist jedoch eine Tatsache, dass sämtliche Bestandteile dieser Pflanze toxisch sind. Aus eben diesem Grund wurde die Lorbeerkirsche im Jahr 2013 zur Giftpflanze des Jahres auserwählt.

In den Blättern und Früchten der Lorbeerkirsche sind zyanogene Glykoside eingelagert. Diese chemischen Verbindungen setzen die gefährliche Blausäure frei, sobald Pflanzenteile zerkaut werden. Insbesondere vor dem Verzehr der Blätter und Samen sollte man sich äußerst in Acht nehmen. Bereits wenige zerkaute Blätter oder eine Handvoll Samen können für Kinder eine lebensbedrohliche Dosis darstellen, die einen Atem- und Herzstillstand zur Folge haben kann.

Folgende Anzeichen können im Falle einer Vergiftung mit oder durch Lorbeerkirschen in Erscheinung treten:

  • Schmerzen im Bauchraum
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Rötung der Gesichtshaut
  • Schwindelgefühle und Kopfschmerz
  • Beschleunigter Herzschlag
  • Bewusstlosigkeit
  • Atembeschwerden
  • Im schlimmsten Falle: Herz- und Atemstillstand

Obwohl Kirschlorbeer eine hohe Toxizität aufweist, kommt es verhältnismäßig selten zu einer schwerwiegenden Intoxikation. Der bittere Geschmack der Blätter wirkt dabei eher abschreckend, wodurch in der Regel keine kritische Menge an Gift aufgenommen wird.

Die Beeren des Kirschlorbeers

✓ Pflanzwerk Ratschlag:
Nicht bloß für uns Menschen ist die enthaltene Blausäure schädlich. Auch für unsere vierbeinigen Begleiter birgt der Verzehr von Kirschlorbeer gesundheitliche Gefahren.