Keine reguläre Periode mehr
Das Ausbleiben einer Monatsblutung wird als Amenorrhoe bezeichnet.
Unter folgenden Umständen ist die Amenorrhoe als normal anzusehen:
Vor Eintritt der Pubertät
Während der Schwangerschaftsperiode
Während der Stillzeit
Nach der Menopause
Zu allen anderen Zeiten stellt dies ein Indiz für eine ernste gesundheitliche Beeinträchtigung dar.
Je nach auslösender Ursache kann Amenorrhoe mit weiteren Symptomen einhergehen. Beispielsweise können sich bei Frauen männliche Charakteristika herausbilden (Virilisierung), wie übermäßige Körperbehaarung (Hirsutismus), eine tiefere Stimmlage und ausgeprägtere Muskulatur. Sie können unter Kopfschmerzen, Sehstörungen oder einer verminderten Libido leiden. Zudem haben sie Schwierigkeiten, schwanger zu werden.
Bei der Mehrheit der Frauen, die von Amenorrhoe betroffen sind, findet keine Freisetzung einer Eizelle durch die Eierstöcke statt. Solche Frauen sind nicht in der Lage, schwanger zu werden.
Wenn die Amenorrhoe über einen längeren Zeitraum andauert, können ähnliche Beschwerden wie in den Wechseljahren auftreten. Dazu zählen Hitzewallungen, vaginale Trockenheit, eine reduzierte Knochendichte (Osteoporose) und ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Diese Probleme entstehen, weil der Östrogenspiegel bei Frauen mit Amenorrhoe niedrig ist.
Grundsätzlich existieren zwei Hauptformen der Amenorrhoe:
Primäre Amenorrhoe: Die Menstruationsperiode tritt niemals ein.
Sekundäre Amenorrhoe: Perioden setzen zunächst ein und bleiben dann aus.
Wenn die Menstruationsblutung ausbleibt, durchlaufen die jungen Frauen keine vollständige Pubertät, was zur Folge hat, dass sich die sekundären Geschlechtsmerkmale, wie Brustentwicklung und Schambehaarung, nicht altersgerecht entwickeln.
Frauen, deren Menstruationszyklen bislang regelmäßig auftraten und dann plötzlich endeten, leiden wahrscheinlich an sekundärer Amenorrhoe. Diese Form tritt deutlich häufiger auf als die primäre.
Die Menstruationszyklen werden durch ein komplexes Hormonsystem gesteuert. Jeden Monat produziert dieses System die benötigten Hormone in einer spezifischen Abfolge, um den weiblichen Körper, insbesondere die Gebärmutter, auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Sofern dieses System korrekt funktioniert und keine Schwangerschaft vorliegt, schließt der Zyklus mit dem Abstoßungsprozess der Gebärmutterschleimhaut und der darauf folgenden Menstruationsperiode ab. Die Hormone innerhalb dieses Systems werden von den folgenden Organen produziert:
Dem Hypothalamus (ein Hirnareal, das die Hirnanhangdrüse steuert)
Der Hypophyse, die möglicherweise zu niedrige Mengen an Luteinisierendem Hormon und Follikelstimulierendem Hormon produziert.
Den Eierstöcken, die Östrogen und Progesteron freisetzen.
Andere Hormone, wie beispielsweise Schilddrüsenhormone und Prolaktin (welches von der Hypophyse ausgeschüttet wird), können den Menstruationszyklus ebenfalls beeinflussen.
Ursachen für Amenorrhoe
Zu den Erkrankungen, die eine Amenorrhoe hervorrufen können, gehören hormonelle Dysbalancen, angeborene Fehlbildungen, genetische Dispositionen, die Einnahme von Medikamenten sowie der Konsum illegaler Drogen.
Der am weitesten verbreitete Grund für eine Amenorrhoe bei Frauen, die nicht schwanger sind oder stillen, ist:
Eine Fehlfunktion eines Teils des Hormonsystems (Hypothalamus, Hypophyse und Eierstöcke)
Wenn dieses System nicht ordnungsgemäß arbeitet, erfolgt keine Freisetzung von Eizellen durch die Eierstöcke. Die daraus resultierende Form der Amenorrhoe wird als Ovulationsstörung klassifiziert.
Amenorrhoe kann auch durch Umstände im Zusammenhang mit der Gebärmutter (Uterus), dem Gebärmutterhals (Cervix uteri) oder der Scheide (Vagina) bedingt sein.
In seltenen Fällen funktioniert das hormonelle System einwandfrei, doch ein anderes Problem verhindert das Eintreten der Menstruationsperioden. Die ausbleibende Monatsblutung kann auf eine vernarbte Gebärmutter (Asherman-Syndrom), eine Verengung des Gebärmutterhalses (zervikale Stenose) oder auf eine angeborene Anomalie zurückzuführen sein, die den Abfluss des Menstruationsblutes durch die Vagina blockiert.
Die Häufigkeit bestimmter Ursachen hängt davon ab, ob die Amenorrhoe primärer oder sekundärer Natur ist.
Die Erkrankungen, die eine primäre Amenorrhoe auslösen können, kommen verhältnismäßig selten vor. Die gebräuchlichsten sind
Eine genetische Störung
Eine angeborene Fehlbildung der Fortpflanzungsorgane, die den Abfluss des Menstruationsblutes blockiert (wie zum Beispiel ein nicht perforiertes Hymen)
Zu den genetischen Erkrankungen zählen:
Turner-Syndrom
Kallmann-Syndrom
Überproduktion von männlichen Hormonen durch die Nebennieren (kongenitale adrenale Hyperplasie)
Störungen der Geschlechtsorgane, die zu ambigenen Genitalien führen und weder eindeutig weiblich noch männlich sind (Pseudohermaphroditismus oder echter Hermaphroditismus)
Erkrankungen, bei denen die Betroffene ein Y-Chromosom aufweist (das normalerweise nur bei Männern vorkommt).
Genetische Prädispositionen und angeborene Defekte, die primäre Amenorrhoe verursachen, bleiben bis zum Einsetzen der Pubertät unbemerkt. Solche Zustände führen ausschließlich zu primärer und nicht zu sekundärer Amenorrhoe.
Bisweilen verzögert sich die Pubertät bei Mädchen ohne zugrundeliegende Störung, und die normalen Menstruationszyklen setzen einfach zu einem späteren Zeitpunkt ein. Eine solche verzögerte Pubertät kann familiär gehäuft auftreten.
Die häufigsten Auslöser sind
Schwangerschaft
Stillzeit
Funktionelle Störung des Hypothalamus
Polyzystisches Ovarialsyndrom
Vorzeitige Menopause (primäre Ovarialinsuffizienz)
Dysfunktion der Hypophyse oder der Schilddrüse
Anwendung bestimmter Arzneimittel, wie z. B. der Antibabypille (orale Kontrazeptiva), Antidepressiva oder antipsychotischer Präparate
Die Schwangerschaft stellt bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter die häufigste Ursache für Amenorrhoe dar.
Der Hypothalamus kann aus verschiedenen Gründen eine Fehlfunktion aufweisen:
Stress oder übermäßige körperliche Aktivität (bei Leistungssportlerinnen, insbesondere jenen, die Sportarten ausüben, bei denen ein niedriges Körpergewicht erforderlich ist)
Mangelernährung (bei Frauen mit Essstörungen oder deutlichem Gewichtsverlust)
Psychische Erkrankungen (wie beispielsweise Depressionen oder Zwangsstörungen)
Strahlentherapie im Bereich des Gehirns oder eine Hirnverletzung
Die Hypophyse kann aus folgenden Gründen ihre Funktion einstellen:
Sie wird durch eine Erkrankung (z. B. einen Tumor) oder eine Kopfverletzung geschädigt.
Der Prolaktinspiegel ist erhöht.
Antidepressiva, Antipsychotika, orale Kontrazeptiva (zeitweise) oder bestimmte andere Medikamente sowie Hypophysentumoren oder andere Störungen können zu einem Anstieg des Prolaktinspiegels führen.
Die Schilddrüse kann eine Amenorrhoe verursachen, wenn sie unteraktiv (Hypothyreose) oder überaktiv (Hyperthyreose) ist.
Zu den selteneren Ursachen für sekundäre Amenorrhoe zählen chronische Erkrankungen (insbesondere der Lunge, des Verdauungstrakts, des Blutes, der Nieren oder der Leber), einige Autoimmunerkrankungen, Krebs, HIV-Infektionen, Strahlentherapie, Kopfverletzungen, eine Blasenmole (übermäßiges Wachstum der Plazenta), das Cushing-Syndrom und Störungen der Nebennieren. Vernarbungen der Gebärmutter (meist infolge einer Infektion oder Operation), Polypen und Myome können ebenfalls sekundäre Amenorrhoe auslösen.
Genetische Störungen, wie das fragile X-Chromosom-Syndrom, können zum vorzeitigen Ende der Menstruationsperioden führen (vorzeitige Menopause).
Diagnose von Amenorrhoe
Ärzte ermitteln zunächst, ob es sich um primäre oder sekundäre Amenorrhoe handelt. Diese Klassifizierung hilft ihnen bei der Identifizierung der zugrundeliegenden Ursache.
Bestimmte Symptome bei Mädchen und Frauen mit Amenorrhoe sind ein Anlass zur Besorgnis:
Verzögerte Pubertätsentwicklung
Entwicklung viriler Merkmale, wie übermäßige Körperbehaarung, eine tiefere Stimme und ausgeprägtere Muskulatur
Sehstörungen
Eine beeinträchtigte Geruchswahrnehmung (kann ein Indikator für das Kallmann-Syndrom sein)
Ein milchiger Ausfluss aus den Brustwarzen, der spontan auftritt (ohne Berührung oder Stimulation der Brustwarze)
Erhebliche Gewichtsveränderungen
Mädchen sollten in folgenden Situationen innerhalb weniger Wochen einen Arzt konsultieren:
Sie zeigen bis zum Alter von 13 Jahren keine Anzeichen der Pubertät (wie z. B. Brustentwicklung oder Wachstumsschub).
Die erste Menstruationsperiode tritt erst 3 Jahre nach Beginn der Brustentwicklung ein.
Bei Mädchen, die altersgemäß wachsen und bei denen sich die sekundären Geschlechtsmerkmale entwickelt haben, ist die Menstruation bis zum Alter von 15 Jahren noch nicht eingetreten.
Diese Mädchen könnten an primärer Amenorrhoe leiden.
Wenn Mädchen oder Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ihre Menstruationsperioden hatten, die dann plötzlich ausblieben, sollten sie in den folgenden Fällen ärztlichen Rat einholen:
Ausbleiben von 3 aufeinanderfolgenden Menstruationszyklen
Weniger als 9 Perioden innerhalb eines Jahres
Eine plötzliche Veränderung im Muster der Menstruationszyklen
Diese Frauen könnten an sekundärer Amenorrhoe erkrankt sein. Ärzte führen bei der Untersuchung von Frauen mit sekundärer Amenorrhoe stets einen Schwangerschaftstest durch. Frauen können diesen Test auch zu Hause durchführen, bevor sie einen Arzt aufsuchen.
Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben, einschließlich der Details zu den bisherigen Menstruationszyklen. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung. Die erhobenen Informationen aus der Anamnese und der körperlichen Untersuchung geben oft Aufschluss über die Ursache der Amenorrhoe und die Notwendigkeit weiterer spezifischer Untersuchungen (siehe Tabelle mit einigen Ursachen und charakteristischen Merkmalen von Amenorrhoe).
Für die Anamnese der Zyklusgeschichte (Informationen über vergangene Menstruationszyklen) ermittelt der Arzt durch Befragung des Mädchens oder der Frau, ob jemals eine Menstruationsperiode aufgetreten ist, um zwischen primärer und sekundärer Amenorrhoe zu unterscheiden. War dies der Fall, wird nach dem Alter gefragt, in dem die erste Periode begann, und wann die letzte stattfand. Zudem wird sie gebeten, die Perioden zu beschreiben:
Ihre Dauer in Tagen
Ihre Häufigkeit
Ihre Regelmäßigkeit
Ihre Regelmäßigkeit in den letzten 3 bis 12 Monaten
Ihre Stärke
Ob sie mit Brustspannen oder Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit der Periode einhergingen
Wenn ein Mädchen noch nie eine Menstruationsperiode hatte, wird gefragt:
Ob die Brustentwicklung bereits begonnen hat und in welchem Alter
Ob ein Wachstumsschub stattgefunden hat und in welchem Alter
Ob bereits Scham- und Achselbehaarung vorhanden ist (Zeichen der Pubertät) und in welchem Alter
Ob es in der Familie Fälle von auffälligen Menstruationszyklen gab
Mithilfe dieser Informationen können Ärzte einige Ursachen ausschließen. Erkenntnisse über eine verzögerte Pubertät und familiäre genetische Erkrankungen können Ärzten dabei helfen zu bestimmen, ob eine genetische Störung vorliegt.
Die Ärzte erfragen zusätzliche Symptome, die auf eine Ursache hinweisen könnten, sowie die Einnahme von Medikamenten (einschließlich verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Mittel, Nahrungsergänzungsmittel und Opioide), Informationen über körperliche Aktivität, Essgewohnheiten und andere Umstände, die zu Amenorrhoe führen können.
Während der körperlichen Untersuchung stellen die Mediziner fest, ob die sekundären Geschlechtsmerkmale ausgeprägt sind. Eine Brustuntersuchung wird durchgeführt. Eine gynäkologische Untersuchung dient der Beurteilung der normalen Entwicklung der Geschlechtsorgane und der Identifizierung möglicher Anomalien der Fortpflanzungsorgane.
Die Ärzte suchen nach Symptomen, die auf eine spezifische Ursache hindeuten könnten, wie zum Beispiel:
Ein milchiger Ausfluss aus beiden Brustwarzen: Mögliche Ursachen sind Störungen der Hypophyse und Medikamente, die den Prolaktinspiegel erhöhen (ein Hormon, das die Milchproduktion stimuliert).
Kopfschmerzen, Hörverlust und partieller Verlust des Sehvermögens oder Doppelbilder: Mögliche Ursachen sind ein Hypophysentumor oder ein Tumor im Hypothalamus.
Entwicklung männlicher Merkmale wie übermäßige Körperbehaarung, eine tiefere Stimme und ausgeprägtere Muskulatur. Mögliche Ursachen sind das polyzystische Ovarialsyndrom, Tumoren, die männliche Hormone produzieren, und die Einnahme von Medikamenten wie synthetischen männlichen Hormonen (Androgene), Antidepressiva oder hohen Dosen weiblicher Hormone, bekannt als Gestagene.
Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Nachtschweiß: Mögliche Ursachen sind eine vorzeitige Menopause, eine Erkrankung, die zu einer Fehlfunktion der Eierstöcke führt, Strahlentherapie und die Anwendung von Chemotherapeutika.
Zittern (Tremor) mit Gewichtsverlust oder Lethargie mit Gewichtszunahme: Diese Symptome deuten auf eine Schilddrüsenerkrankung hin.
Zahnschmelzerosion, vergrößerte Ohrspeicheldrüsen und Entzündung der Speiseröhre: Diese Anzeichen können auf eine Essstörung wie Anorexia nervosa hindeuten.
Bei Mädchen oder Frauen im gebärfähigen Alter können folgende Untersuchungen angeordnet werden:
Schwangerschaftstest
Blutuntersuchungen zur Bestimmung des Hormonspiegels
Bildgebende Verfahren zur Untersuchung des Fortpflanzungssystems (z. B. Ultraschall oder Hysteroskopie)
Gelegentliche hormonelle Provokationstests, um festzustellen, ob diese eine Menstruationsblutung auslösen können
Ein Schwangerschaftstest wird bisweilen auch bei Mädchen durchgeführt, die noch keine Periode hatten oder keine sexuellen Aktivitäten angeben. Wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen wird, können weitere Tests entsprechend den Untersuchungsergebnissen und der vermuteten Ursache durchgeführt werden.
Wenn Mädchen ihre Menstruationsperiode noch nie hatten (primäre Amenorrhoe), aber über normale sekundäre Geschlechtsmerkmale verfügen, werden Blutuntersuchungen zur Bestimmung des Hormonspiegels, eine körperliche Untersuchung und ein Ultraschall durchgeführt, um angeborene Fehlbildungen auszuschließen, die den Fluss des Menstruationsblutes aus der Gebärmutter behindern könnten. Bei ungewöhnlichen oder schwer zu identifizierenden Fehlbildungen kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) zur Anwendung kommen.
Die diagnostischen Tests werden typischerweise in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt, und die Ursachen werden im Verlauf des Prozesses identifiziert oder ausgeschlossen. Wenn die Symptome auf eine spezifische Erkrankung hindeuten, können die entsprechenden Tests zuerst durchgeführt werden. Beispielsweise werden Frauen mit Kopfschmerzen und Sehstörungen mittels einer MRT des Gehirns untersucht, um einen Hypophysentumor auszuschließen. Ob weitere Tests notwendig sind und welche dies sein werden, hängt von den Ergebnissen der vorangegangenen Untersuchungen ab. Zu den üblichen diagnostischen Maßnahmen gehören:
Bluttests zur Messung spezifischer Hormone, darunter Prolaktin (zur Identifizierung erhöhter Werte, die den Menstruationszyklus stören können), Schilddrüsenhormone (zur Erkennung von Schilddrüsenfunktionsstörungen), Follikelstimulierendes Hormon (zur Untersuchung von Fehlfunktionen der Hypophyse oder des Hypothalamus) und männliche Hormone (zur Aufdeckung von Störungen, die zur Entwicklung männlicher Charakteristika führen)
Bildgebende Verfahren zur Untersuchung von Bauch und Becken, um Tumore in den Eierstöcken oder Nebennieren zu identifizieren (typischerweise mittels Ultraschall, aber auch durch Computertomographie [CT] oder MRT)
Untersuchung der Chromosomen in einer Gewebeprobe (z. B. Blut), um nach genetischen Anomalien zu suchen
Ein Verfahren, das die Darstellung des Inneren der Gebärmutter oder der Eileiter ermöglicht (Hysteroskopie oder Hysterosalpingographie), um Blockaden oder andere Auffälligkeiten in diesen Organen aufzuspüren
Eine hormonelle Stimulation (mit Östrogen und einem Gestagen oder Progesteron), um eine Menstruationsblutung auszulösen
Bei der Hysteroskopie wird ein dünnes Beobachtungsinstrument durch die Vagina und den Gebärmutterhals in das Innere der Gebärmutter eingeführt. Diese Prozedur kann in einer Arztpraxis oder ambulant in einem Krankenhaus erfolgen.
Die Hysterosalpingographie beinhaltet die Anfertigung von Röntgenaufnahmen nach der Injektion einer auf Röntgenbildern sichtbaren Substanz (ein röntgendichter Kontrastmittel) durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter und die Eileiter. Die Hysterosalpingographie wird üblicherweise als ambulantes Verfahren in der radiologischen Abteilung eines Krankenhauses durchgeführt.
Hormone (Gestagen oder Östrogen plus Gestagen) können oral verabreicht werden, um eine Menstruationsblutung zu initiieren. Wenn eine solche Blutung durch die Hormongabe ausgelöst wird, könnte die Ursache eine Dysfunktion des hormonellen Regelkreises des Menstruationszyklus oder eine vorzeitige Menopause sein. Wenn Hormone keine Blutung hervorrufen, liegt die Ursache möglicherweise in einer Gebärmutterstörung oder einer strukturellen Anomalie, die den Abfluss des Menstruationsblutes behindert.
Therapie der Amenorrhoe
Wenn die Amenorrhoe durch eine spezifische zugrundeliegende Erkrankung verursacht wird, wird diese Erkrankung, soweit möglich, behandelt. Durch eine solche Behandlung kann es in einigen Fällen zu einer Wiederherstellung der Menstruationszyklen kommen. Wenn beispielsweise eine Frau unter einer behandelbaren hormonellen Störung wie einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) leidet oder eine Anomalie vorliegt, die den Blutfluss während der Menstruation blockiert und operativ korrigiert werden kann, setzt ihre Periode in der Regel wieder ein.
Wenn bei einem Mädchen noch keine Menstruation eingesetzt hat, die Testergebnisse jedoch unauffällig sind, wird die pubertäre Entwicklung alle drei bis sechs Monate überwacht. Gegebenenfalls wird dem Mädchen das Medikament Gestagen, manchmal auch Östrogen, verabreicht, um die Menstruationsblutung einzuleiten und die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale wie der Brust zu fördern.
Mit Amenorrhoe verbundene Probleme müssen behandelt werden, darunter:
Schwierigkeiten, schwanger zu werden (Unfruchtbarkeit): Gegebenenfalls ist die Einnahme von Hormonen zur Auslösung der Eizellfreisetzung (Ovulation) erforderlich, wenn eine Schwangerschaft angestrebt wird.
Symptome und langfristige Folgen eines Östrogenmangels, wie verminderte Knochendichte (Osteoporose), vaginale Trockenheit und ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen: Hormonelle Präparate (bekannt als perimenopausale Hormontherapie oder Hormonersatztherapie) können in Erwägung gezogen werden.
Übermäßige Körperbehaarung: Die Behandlung der Grunderkrankung, die die Amenorrhoe verursacht, kann hierbei Abhilfe schaffen, oder das übermäßige Haarwachstum kann durch Methoden der Haarentfernung behandelt werden.
Die Auswirkungen eines Östrogenmangels können durch die Zufuhr von Vitamin D, eine erhöhte Kalziumaufnahme über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel sowie durch die Einnahme von Medikamenten, einschließlich Hormontherapien und Knochenschwund-Präventionsmedikamenten wie Bisphosphonaten oder Denosumab, minimiert werden.
In seltenen Fällen weisen Mädchen genetische Störungen auf, die zu Problemen mit der Hormonfunktion führen. Bestimmte Zustände wie das Turner-Syndrom und andere genetische Anomalien sind jedoch nicht heilbar. Bei Frauen mit einem Y-Chromosom wird die operative Entfernung beider Eierstöcke empfohlen, da ein Y-Chromosom mit einem erhöhten Risiko für ein ovarielles Keimzelltumor assoziiert ist. Ein ovarieller Keimzelltumor entwickelt sich in den Zellen, die Eizellen produzieren (Keimzellen) in den Eierstöcken.
Zentrale Aussagen
Diverse Krankheiten können das komplexe hormonelle System, das den Menstruationszyklus reguliert, stören und zu einem Ausbleiben der Monatsblutung führen.
Ärzte unterscheiden zwischen primärer Amenorrhoe (die Periode ist nie aufgetreten) und sekundärer Amenorrhoe (die Perioden traten auf, blieben dann aber aus).
Der erste diagnostische Schritt ist in der Regel ein Schwangerschaftstest.
Wenn eine Frau nicht schwanger ist, sind normalerweise weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache der Amenorrhoe zu identifizieren.
Probleme, die mit Amenorrhoe einhergehen (wie z. B. ein niedriger Östrogenspiegel), müssen ebenfalls behandelt werden, um spätere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Knochenbrüche aufgrund reduzierter Knochendichte (Osteoporose) zu vermeiden.