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Wie sicher ist das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster stellt, ähnlich der Pille, eine hormonelle Methode zur Empfängnisverhütung dar. Anstatt täglich eine Tablette einzunehmen, wird einmal pro Woche ein 4,5 x 4,5 cm großes Pflaster auf die Haut geklebt. Auf drei aufeinanderfolgende Wochen folgt eine Woche ohne Pflaster. Wie zahlreiche gängige Pillen enthält das Pflaster zwei unterschiedliche Hormone: ein Östrogen (Ethinylestradiol) und ein Gestagen (Norelgestromin). Diese gelangen durch die Haut in den Blutkreislauf. Bei korrekter Anwendung ist die Sicherheit des Verhütungspflasters vergleichbar mit der der Pille.

Auch für Frauen, die unter Magen-Darm-Problemen, wiederholtem Erbrechen oder Diarrhö leiden, stellt das Pflaster eine zuverlässige Methode der Kontrazeption dar. Bei Frauen mit einem Körpergewicht von 90 kg oder darüber kann eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung auftreten.

Am ersten Tag der Menstruation wird ein Verhütungspflaster auf die Haut aufgeklebt und fest angedrückt. Am achten und fünfzehnten Zyklustag wird das jeweilige Pflaster entfernt und ein neues an einer anderen Stelle aufgeklebt. Der Pflasterwechsel erfolgt immer am gleichen Tag der Woche, die genaue Uhrzeit spielt dabei keine Rolle. Nach dem Entfernen des dritten Pflasters am 22. Tag des Zyklus beginnt eine einwöchige Pflasterpause. Das Pflaster sollte auf trockene, unbehaarte Haut aufgebracht werden, wobei die Klebestelle bei jedem Pflasterwechsel variiert werden sollte. Geeignete Bereiche sind: Gesäß, Bauch, Außenseite des Oberarms und Oberkörper. Es ist wichtig, das Pflaster nicht auf die Brüste zu kleben. Die Hautpartie, auf der das Pflaster angebracht wird, sollte zuvor weder eingecremt noch gepudert werden. Bis zu 48 Stunden nach dem geplanten Pflasterwechsel gibt das alte Pflaster noch genügend Hormone ab - innerhalb dieser Zeitspanne kann ein versäumter Pflasterwechsel nachgeholt werden. Wenn das Pflaster nach Ablauf des Wochenzyklus um mehr als 48 Stunden zu spät gewechselt wird oder wenn sich das Pflaster über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden teilweise oder vollständig ablöst, besteht kein Schutz mehr vor einer Schwangerschaft. In diesen Fällen sollte dennoch ein neues Pflaster aufgeklebt werden, wodurch ein neuer 4-Wochen-Zyklus gestartet wird. Während der folgenden sieben Tage ist eine zusätzliche Verhütung mit einer Barrieremethode (beispielsweise Kondome) erforderlich.

Ähnlich wie bei oralen Kontrazeptiva beeinflusst das Verhütungspflaster den Hormonhaushalt und kann somit unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. So können die Hormone des Pflasters beispielsweise zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Spannungsgefühlen in der Brust oder Zwischenblutungen führen, insbesondere zu Beginn der Anwendung. Bei 2 von 10 Anwenderinnen verursacht das Pflaster eine Rötung der Haut. In der Regel kann es jedoch weiterhin verwendet werden. Es wird angenommen, dass das Pflaster das Risiko für Thrombosen stärker erhöht als die Pille. Insbesondere Raucherinnen sind hier stärker gefährdet.